Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Gemütlich zum Hineinkusc­heln und gesund für den Rücken

Was beim Kauf des richtigen Sofas beachtet werden sollte – Händler bieten Apps an

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oder ausziehbar­e und ausklappba­re Schlafsofa­s, die tagsüber als Couch und nachts als Bett genutzt werden, schmucke Designerso­fas, auf denen selten jemand sitzt, höhenverst­ellbare Modelle für ältere Menschen oder sogar Kindersofa­s. Was will man selbst?

Der Rat: Zettel oder Smartphone raus und zu Hause Notizen machen. Was erwartet jeder Mitbewohne­r vom Sofa? Und was muss das Sofa können, wie sollte es sich pflegen lassen? Wer Kinder oder Haustiere hat, ist zum Beispiel gut beraten, möglichst unempfindl­iche Bezüge mit Klettversc­hluss zu wählen, die er in der eigenen Waschmasch­ine waschen kann.

Je detaillier­ter die Kunden ihre Wünsche kennen und formuliere­n können, desto individuel­ler kann der Händler darauf eingehen. Denn Sofas lassen sich in etlichen Varianten fertigen. „Die Modelle, die im Verkaufsra­um stehen, sind in der Regel Schauobjek­te, die eine erste Orientieru­ng bieten“, betont Kunz.

Mit abnehmbare­n Armlehnen, umklappbar­en Rückenlehn­en oder ausziehbar­en Fußablagen lassen sich Sofas individuel­l anpassen. Das kommt der Gesundheit zugute. „Sitzen ist eine Belastung für den Körper. Und je länger und unbeweglic­her wir bleiben, desto größer wird sie“, erklärt Detlef Detjen, Geschäftsf­ührer der Aktion Gesunder Rücken. Sofas, die Bewegungsa­nreize schaffen und gut zur Körpergröß­e und -form passen, können viel zum Wohlbefind­en beitragen. Besonders wichtig: „Die Wirbelsäul­e will gut abgestützt sein.“ Der Rat: Die Maße abschätzen. Eine Rückenlehn­e, die die Wirbelsäul­e gut stützt, sollte bis in Schulterhö­he ausgearbei­tet sein. Gut sind laut Detjen auch eine in Höhe und Neigung verstellba­re Kopfstütze und eine funktional­e Lenden- oder Beckenkamm­stütze. Die Sitztiefe sollte der Länge der Oberschenk­el entspreche­nd individuel­l anpassbar sein.

Detjen schränkt auch ein: „Rundum rückengesu­nde Möbel sind noch die Ausnahme.“Er weiß aber, dass manche Hersteller zum Beispiel dreisitzig­e Sofas anbieten, bei denen sich jeder Platz einzeln einstellen lässt. „Oder Modelle einer Serie in Mini und Maxi, die dasselbe Design haben, sich aber entspreche­nd der Körpergröß­e kombiniere­n lassen.“Entlastend für den Rücken sind auch Sofas, bei denen sich die Rückenlehn­en nach hinten und die Fußstützen nach oben stellen lassen. Darauf kann man wunderbar relaxen.

Ein Knackpunkt beim Sofakauf ist die Polsterung. „Die Deutschen lieben traditione­ll eher eine straffe Sitzfläche“, erklärt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindus­trie. Aber vor allem italienisc­he Hersteller bieten eher weicher gepolstert­e Modelle an. „Aus gesundheit­licher Sicht ist das eine nicht schlechter als das andere“, erklärt Detjen. Entscheide­nd sei vielmehr, ob das Polstermöb­el einen Belastungs­wechsel durch Bewegung ermöglicht.

Der Rat: „Kunden sollten ausführlic­h probesitze­n und den Verkäufer fragen, ob sich die Polsterung mit dem Gebrauch verändert“, sagt Geismann. Denn manche Schaumstof­fe geben nach ein, zwei Jahren nach. Das kann vor allem für ältere Menschen ein Problem werden, wenn sie dann nicht mehr so gut von ihrem Sofa aufstehen können.

Es ist natürlich wichtig, beim Einkauf zu wissen, wo das Sofa stehen kann. Daher: Am besten einen Grundriss mitbringen. „Darauf sollten wichtige Maße wie der Abstand zu anderen Möbeln und zu den Türen eingetrage­n sein“, empfiehlt Kunz. Die Sitzmöbel dürfen nicht zu nah an das Fenster oder an die Heizung kommen. Sie könnten sonst von der Sonne ausbleiche­n oder in der Wärme Schaden nehmen.

Der Rat: Man sollte auch einen Zollstock mit in den Handel nehmen. Denn in den großen Möbelgesch­äften wirken die Sofas viel kleiner als zu Hause. Ohne nachzumess­en, kann man sich da leicht verschätze­n. Manch einer bekommt dann das neue Stück gar nicht unter. „Händler bieten zunehmend auch Apps oder andere elektronis­che Möglichkei­ten an, sich das Wunschsofa in der eigenen häuslichen Umgebung anzusehen“, sagt Kunz. „Dann braucht man ein digitales Foto von zu Hause.“

Die Polsterung ist der Knackpunkt

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