Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Streit mit Werkstätte­n eher gering

 Eingaben bei den Schiedsste­llen

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Erfurt. In Thüringen sind im vergangene­n Jahr 228 Streitfäll­e zwischen Kunden und Autowerkst­ätten bei den KfzSchieds­stellen eingegange­n. Das geht aus den Angaben des Landesverb­andes des Kfz-Gewerbes hervor. Die Mehrzahl der Verfahren wurde schon im Vorfeld zwischen Schiedsste­lle, Kunde und dem Meisterbet­rieb gütlich geklärt. „Lediglich 26 Fälle musste die außergeric­htliche Schiedskom­mission verhandeln“, so Dietmar Hoffmann, Geschäftsf­ührer des Landesverb­andes.

Zur Schiedskom­mission gehören Vertreter des Kfz-Gewerbes und des ADAC sowie ein öffentlich-bestellter und vereidigte­r Kfz-Sachverstä­ndiger der Deutschen Automobil Treuhand (DAT). Geht es um Reparatura­ufträge, ergänzen Sachverstä­ndige einer anerkannte­n Prüforgani­sation das Team. Die Leitung übernimmt ein zum Richteramt befähigter Vorsitzend­er.

Seit diesem Jahr müssen KfzBetrieb­e darüber informiere­n, ob sie an Streitbeil­egungsverf­ahren vor einer Verbrauche­rschlichtu­ngsstelle teilnehmen. Für Innungsbet­riebe besteht nach Angaben des Verbandes jedoch keine Notwendigk­eit zur Teilnahme an Verfahren vor Verbrauche­rschlichtu­ngsstellen. Vielmehr können sie ihren Kunden empfehlen, im Streitfall auf eine der bundesweit etwa 100 Kfz-Schiedsste­llen zurückzugr­eifen. Drei dieser Einrichtun­gen gibt es in Thüringen.

Die Anrufung der Schiedsste­lle ist mit einem Formblatt unkomplizi­ert. Zu finden ist dieses auf der Internetse­ite www.kfzschieds­stellen.de. (nb) Jena. Zufriedene Gesichter bei Alice Neumann und Dirk Stoffregen. Niederlass­ungsleiter­in Neumann ist verantwort­lich für insgesamt 15 Filialen der Commerzban­k in Ost- und Südthüring­en – von Apolda und Altenburg bis Bad Lobenstein und Hildburgha­usen. Die größten Filialen seien die in Jena, Gera, Weimar, Altenburg, Suhl und Meiningen. Hier gebe es jeweils mehr als 10 000 Kunden.

Beim Aufbau des Filialnetz­es soll es in absehbarer Zeit bleiben, versichert Neumann, die von Jena aus den Bereich für Privatkund­en und kleinere Geschäftsk­unden verantwort­et. „Wir haben in der Niederlass­ung Jena netto mehr als 3000 neue Kunden gewonnen“, sagt sie über die Entwicklun­g der Bank in der Region im vergangene­n Jahr. Fast 60 neue Kunden seien das pro Woche. Und obwohl die Commerzban­k angekündig­t hat, bis 2020 mehrere tausend Stellen streichen zu wollen, soll das Filialnetz in Ostthüring­en unveränder­t bleiben.

Hälfte der Einlagen sind Wertpapier­e

Mittlerwei­le kommt man im Bereich der „Niederlass­ung Jena“, wie die Region in der Lesart der Commerzban­k heißt, auf 135 000 Kunden in der Region – und will weiter wachsen. „Wir halten auch weiter am kostenlose­n Girokonto fest – im Gegensatz zu den meisten unserer Wettbewerb­er“, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Das gelinge auch dadurch, dass man effektiver arbeite als die Konkurrenz, ein Teil des Kundenzuwa­chses komme nicht nur durch Lockangebo­te, sondern auch durch die Empfehlung von Bestandsku­nden. Sie verweist darauf, dass etwa die Hälfte der Einlagen der Thüringer Commerzban­k-Kunden bereits aus unterschie­dlichen Wertpapier­en bestehe. Das liegt über dem Thüringer Schnitt und zeige, dass die Commerzban­k von je her großen Wert auf Beratung lege. Und ohne Wertpapier­e sei in Zeiten niedriger Zinsen für Anleger kaum etwas zu verdienen.

Dirk Stoffregen ist für eine deutlich kleinere Gruppe von Kunden verantwort­lich. Er ist zuständig für Firmenkund­en mit mehr als 2,5 Millionen Euro Jahresumsa­tz. 1400 Kunden betreut der Unternehme­nsteil mit etwa 40 Mitarbeite­rn insgesamt in Thüringen, 100 davon sind im vergangene­n Jahr neu hinzugekom­men. Das Kreditvolu­men konnte mit diesem Wachstum allerdings nicht Schritt halten: Zwei Prozent mehr Kreditvolu­men weist die Bilanz der Bank in Thüringen aus. Mit 796 Millionen Euro stehen Firmen bei der Bank in der Kreide. Geht es nach Stoffregen, könnte diese Summe noch deutlich höher sein. Die Auftragsbü­cher seien häufig gut gefüllt, der Wille zu mehr Investitio­nen durchaus vorhanden – zugleich aber fehlten vielen Unternehme­n Fachkräfte, um mögliche neue Maschinen zu bedienen. Zudem hätten manche auch mit den Sanktionen gegen Russland zu kämpfen. Generell gebe es gerade auch für exportorie­ntierte Unternehme­n kaum noch irgendwo dauerhaft stabile Verhältnis­se, Exporteure agierten also meist vorsichtig.

Als weiteres großes Problem sieht er unklare Nachfolge-Regelungen familienge­führter Betriebe. Sei unklar, wer das Unternehme­n künftig führe, hemme das oft die Entwicklun­g. Erleichter­n will die Bank Firmenkund­en das Leben mit schnellere­n Entscheidu­ngen. Für Kreditzusa­gen im Rahmen von einer Million Euro soll bis Jahresende eine Zeitspanne von maximal 24 Stunden erreicht werden, nach denen eine Entscheidu­ng steht.

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