Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Ein kleines Mädchen in einer kriegerischen Männerwelt
Geraer Theater bringt am Freitag Schillers „Jungfrau von Orleans“auf die Bühne
den englischen Anführer. Als sie ihm in die Augen schaut, erwachen bei beiden Emotionen. Johanna plagen daraufhin schwere Schuldgefühle. Die Jungfrau von Orleans ist eine der widersprüchlichsten Figuren Schillers. Ist Johanna ein rettender Engel oder tötender Teufel? Eine fanatische Kriegstreiberin oder missbrauchte Ikone? Hexe oder Heilige? Unter anderem um diese Fragen geht dem Berliner Regisseur Christian Schmidt in seiner Geraer Inszenierung.
„Die Idee ist: ein kleines Mädchen in der kriegerischen, gewalttätigen Welt der Männer“, sagt JohannaDarstellerin Papandreou. „Mich berührt sehr ihre Naivität.“Ihre Leidenschaft, sich für andere aufzuopfern, sei „so pur als wäre sie ein Kind“.
Auch in Papandreous Heimat Griechenland ist Schiller „sehr bekannt, sehr beliebt“und werde oft gespielt. Eines seiner Dramen nun auf Deutsch zu spielen, sei für sie als Fremdsprachlerin eine besondere Herausforderung.
Zum Darsteller-Ensemble gehört auch Philipp Reinheimer, der zum Ende der letzten Spielzeit Theater und Philharmonie Thüringen verlassen hatte. Als Gast verkörpert er nun in einer Doppelrolle sowohl den verstoßenen französischen Thronfolger Karl VII., für den Johanna kämpft, als auch dessen Mutter, Königin Isabeau, die auf der gegnerischen Seite steht. „Die Königin Isabeau ist so
Schiller wird in Griechenland viel gespielt