Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
In der Kinderstube der Thüringer Bachforelle
Beim Tag der offenen Tür im Bruthaus Bad Blankenburg wird auch deutlich, wie viel Arbeit die Erhaltung der Bestände macht
Eier werden dabei täglich aus den Kästen entfernt, Sedimente abgesaugt, die Wassermenge in den Brutrinnen kontrolliert.
Im Herbst werden die Elterntiere elektrisch abgefischt und zum Bruthaus verbracht. Anfang November erfolgt das Streifen der Laicher in mehreren Etappen, die anschließend wieder in die Rinne frei gelassen werden. In Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt des Landkreises werden die Eier auf Krankheiten untersucht.
Ein großer Vorteil für die gesetzten Brütlinge ist, dass im Gewässer ausreichend Nahrung schon zur Verfügung steht. Im Bruthaus werden keine künstlichen Futterzugaben gereicht. So ist eine bessere Überlebensrate gegeben. Die Forellenbrutstation des FSV Unteres Schwarzatal ist von Oktober bis April in Betrieb. Dazu werden weitere Bruthäuser in Leutra und Meinigen betrieben.
Von Werner Schumann, dem Vorsitzenden des Fischereisportvereins, erfahren die Besucher unter anderem, dass derzeit 70 aktive Mitglieder dem Verein angehören. Probleme gebe es, wie in anderen Vereinen auch, vor allem bei der Nachwuchsgewinnung.
Am Vormittag erfolgte das Abfischen der Rinne von Unterköditz bis Oberköditz. 1083 Bachforellen im Alter von ein bis vier Jahren wurden anschließend am Standort Stadtmühle eingesetzt. In der vergangenen Woche sind in der Ortslage von Königsee bereits 770 Tiere gefangen worden, welche dann in Höhe der Regelschule „Geschwister Scholl“in die Rinne eingesetzt wurden. Das ist genau der Bereich, wo das Bemühen um den Artenschutz kürzlich einen dramatischen Rückschlag erfuhr. Es kam hier zu einem Totalverlust an Fischen und Fischnährtieren (OTZ berichtete). Nach Auskunft der Kriminalpolizei konnte die Ursache dafür jedoch nicht festgestellt werden. Die Wasserproben und auch die Untersuchung der verendeten Tiere hätten keinerlei Hinweis auf den oder die Verursacher ergeben, so der Vorsitzende. „Das heißt konkret, der Anglerverein bekommt keine Entschädigung und wir müssen versuchen, diese Strecken aus eigener Kraft wieder aufzubauen. Wir erwarten aber auch, dass das Ganze eine einmalige Sache war, denn diese Bestände mehrmals wieder aufzubauen, das würde uns so weit zurückwerfen, so dass wir nicht mehr in der Lage wären, das Bruthaus zu betreiben“, sagt Schumann. Mit dem Verlust vom Herbst 2016 ging aber auch wertvolles Erbgut verloren. Laut Schumann lebte in der Rinne die autochthone Thüringer Bachforelle. Durch Querbauwerke war eine Vermischung mit Besatzfisch aus der Schwarza oder der Saale unmöglich.
Jede Menge Wissenswertes über die Hege, Pflege und Aufzucht der heimischen Bachforelle, deren regelmäßiger Verzehr zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung gehört, bekamen die Interessenten in den fünf Stunden von den Fachleuten mitgeteilt. Natürlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Geräucherte Forellen und Gulaschsuppe fanden ihre dankbaren Abnehmer. Rudolstadt. Die Kriminalpolizei Saalfeld sucht Zeugenhinweise zur Identität eines bisher unbekanntenmutmaßlichen Diebes und Betrügers.
Der Mann steht in dringendem Verdacht, am Donnerstag, dem 11.02.2016 oder am Freitag, dem 12.02.2016, in Kahla die Geldbörse einer 61-jährigen Frau gestohlen oder unterschlagen zu haben. Mit der dabei erbeuteten EC-Karte hob der Verdächtige am besagten Freitag gegen 10.44 Uhr an einem Geldautomaten im Kahlaer Ölwiesenweg mehrere Hundert Euro vom Konto der Dame ab. Außerdem kaufte er mit der EC-Karte am selben Tag zur Mittagszeit in einer Rudolstädter Drogerie, einem Supermarkt sowie einem Getränkehandel technische Geräte, Kleidungsstücke und Zigaretten im Wert von weiteren mehreren Hundert Euro ein. Am Freitagnachmittag verwendete er die Karte gegen 13.10 Uhr in einem Supermarkt in Rothenstein, um Waren im Wert von etwa zweihundert Euro zu erbeuten. Nur eine Stunde später erwarb er mit der EC-Karte in einer Autobahntankstelle bei Bad Dürrenberg noch einen Fernseher im Wert von etwa 500 Euro. Insgesamt erbeutete der mutmaßliche Betrüger Bargeld und Waren im Wert von über 2000 Euro.
Das Foto zeigt ihn in der Tankstelle bei Bad Dürrenberg. Hierbei trägt der Verdächtige einen Kurzhaarschnitt, eine dunkle Sonnenbrille sowie eine weiße Kapuzenjacke mit Applikationen im Brustbereich und an den Ellenbogen. Der Mann ist ca. 30 bis 40 Jahre alt, 170 bis 175 Zentimeter groß sowie von kräftiger Statur. Er besitzt dunkelblonde Haare, eine hohe Stirn bzw. sogenannte Geheimratsecken und ist vermutlich Rechtshänder.