Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Neue Ärzte für den FC Carl Zeiss
Die Regionalliga-Fußballer aus Jena werden künftig von vier Eisenberger Spezialisten betreut. Zwei von ihnen saßen schon auf der Bank
im Ernst-Abbe-Sportfeld. „Das ist nicht mit der Arbeit in der Praxis vergleichbar. Hier stellen wir eine Akutdiagnose und müssen den Spielern auch vertrauen, wenn sie sagen, dass es weitergeht“, sagt Dr. Loos.
Es war der erste Einsatz des neuen Ärzteteams des Traditionsvereins, das auf Dr. Alexander Winkler folgt. Nach den stressigen Anfangsminuten blieb die Spannung wegen des knappen Spielverlaufs zwar erhalten, aber die Mediziner waren nun kaum noch gefordert.
„Wenn die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit nicht gewesen wären, wäre heute mehr drin gewesen“, schätzen die beiden Fußball-Kenner ein. Dr. Pietsch stehe auch gerne Mal als Fan auf der Tribüne, Dr. Loos war früher schon für den DFB tätig.
„Aber wenigstens haben wir nicht verloren“, war Dr. Pietsch froh, der um den Aberglauben im Fußball weiß. Zu zweit sei man heute aus dem Ärzte-Quartett, zu dem noch Dr. Lars Bischoff und Dr. Marcel Schulze gehören, gewesen, um die Mannschaft schon einmal kennzulernen. „Wir wollen im Hintergrund agieren und dann da sein, wenn wir gebraucht werden“, so der Orthopäde.
„Der FC Carl Zeiss hat unsere Klinik angefragt, ob wir die Mannschaften an Spieltagen betreuen können, uns aber auch ein bisschen um das Drumherum kümmern“, erklären die Ärzte. Neben der ersten Mannschaft ist das neue medizinische Team auch für die zweite Mannschaft und die A-Junioren bei Spielen im Einsatz. Künftig soll dann bei Heimbegegnungen aber nur noch ein Arzt auf der Bank sitzen. „Bei Auswärtsspielen werden wir nicht immer dabei sein, so ist es abgesprochen. Bei einigen, wie denen in Cottbus oder Nordhausen, aber schon“, sagt Dr. Pietsch.
Angetan waren die beiden vom guten Charakter, der in der Jenaer Mannschaft herrscht. Man merke schon, dass die Spieler und das Trainerteam gut miteinander auskommen.
Ob sie mit dem Aufstieg rechnen, werden sie gefragt. Ein prinzipielles Nicken ist zu sehen, ehe Dr. Pietsch dann jedoch sagt: „Aber diese Frage ist ja in dieser Saison tabu.“