Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Saalfelder Extremsportler mit emotionalem Lauf
Team „Tough enough Saalfeld“läuft beim Braveheartbattle für ein verstorbenes Teammitglied
Bombe in die Vorbereitungen der Drei Hardcoreläufer und das gesamte Team ein. Martin Wechsung starb als Beifahrer bei einem Verkehrsunfall. Keine Worte konnten beschreiben, was jedes einzelne Mitglied von Tough enough Saalfeld durchlebte.
Das Team fand sich sehr schnell zusammen, um dieses Schicksal gemeinsam zu bewältigen. So war klar, dass es im Sinn von Martin Wechsung – dem „Dicken“, wie er schon immer genannt wurde – das Leben weiter geht und man den Braveheartbattle nicht absagen, sondern erst recht laufen werde.
Uwe Schilling und Martin Townson als die beiden Teamältesten und Mitbegründer des Teams, ließen es sich nicht nehmen, für das verstorbene Teammitglied einzuspringen.
Bei herrlichem Wetter starteten die vier Läufer emotional sehr angespannt, gemeinsam in den 24 km langen und mit 1400 Höhenmeter sehr kräftezehrenden Parcours. Hinzu kam noch die Auflage, dass ein Zeitlimit von fünf Stunden vom Veranstalter gesetzt worden war.
Nach Überwinden von Schneekanonen, Waldstücken, Hängen und langen Anstiegen, erreichten die Läufer den ersten Hotspot, bei welchem tiefe Lehmgruben, Reifenhindernisse und Bundeswehrfahrzeuge teils kletternd, teils kriechend überwunden werden mussten.
Wieder ging es bergauf und bergab. Als Höhepunkt wurde nun der Stadtkern von Bischofsheim angelaufen. Die Stimmung der Zuschauer war fantastisch, die Hindernisse überwindbar. Aufgrund der langen Flusspassagen und der bis dahin schon überwundenen Höhenmeter waren die Muskeln der Läufer schon sehr stark beansprucht worden. Das Ziel der vier Läufer war es weiterhin, den Lauf geschlossen als Team zu absolvieren. Immer im Kopf, dass sie diesen Lauf für ihren Martin Wechsung durchkämpften, überquerten sie nach 4:22 Stunden dann geschlossen die Ziellinie. Natürlich allerdings nicht ohne vorher auf der Zielgeraden die obligatorischen zehn Liegestütze zu absolvieren. Das sie als viertschnellstes Team im Ziel ankamen, war dabei Nebensache.
Vom Veranstalter wurden den vier Läufern dann fünf Medaillen überreicht. Denn das „der Dicke“im Herzen aller vier Akteure mitgelaufen war, bedurfte keiner weiteren Erwähnung. Zusammen mit den Eltern von Martin Wechsung legte das Team die Medaille dann am gleichen Abend noch am Grab des Verstorbenen nieder.