Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Luxusuhren weniger gefragt
Schweizer Hersteller verlieren in Asien
Hongkong. Luxus verliert an Attraktivität. Die Schweizer Uhrenindustrie verbuchte 2016 weltweit einen Umsatzrückgang um knapp zehn Prozent auf umgerechnet rund 18 Milliarden Euro. Nirgendwo war der Einbruch jedoch so sehr zu spüren wie in der südchinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong – bis vor Kurzem einer der umsatzstärksten Märkte für Luxusuhrenmarken. In der ehemaligen britischen Kronkolonie brach das Geschäft um mehr als 25 Prozent ein. Allein der Swatch-Konzern, mit Marken wie Breguet, Blancpain, Longines und Omega der Weltmarktführer, musste einen Gewinneinbruch um fast die Hälfte auf 590 Millionen Euro hinnehmen.
Zwar betonte Swatch-Konzernchef Nick Hayek, dass sich der Markt seit Jahresbeginn erhole. In Hongkong sind Auswirkungen des Einbruchs aber auch weiterhin zu spüren. Vielen Geschäften fehlen die Kunden. Für den Einbruch sorgen auch geänderte Konsumgewohnheiten in China. Nach Jahrzehnten der Mangelwirtschaft schmückte sich die erste Generation der zu Geld gekommenen Elite gern mit hochpreisigen Statussymbolen. Für sie stand eine teure Schweizer Uhr dafür, es aus der Armut geschafft zu haben, sagt der Konsumexperte Jesse Chang. Die nächste Generation habe ein anderes Luxusverständnis. Sie gebe lieber Geld aus für Weltreisen oder eine teure Wohnungseinrichtung. Berlin. Schnelles Internet für alle, und das möglichst bald: Um dieses Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen, hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) am Dienstag Förderbescheide in Höhe von 935 Millionen Euro vergeben. 150 Landkreise, Städte und Gemeinden sollen mit bis zu 15 Millionen pro Projekt beim Ausbau von Glasfaserleitungen unterstützt werden. „Dieser Tag bringt eine Rekordsumme“, sagte Infrastrukturminister Alexander Dobrindt (CSU).
Es ist die dritte Förderrunde des Programms, das seit 2015 läuft. In der ersten und zweiten Runde waren bereits mehr als 1,3 Milliarden Euro vergeben worden. Insgesamt stehen für die Förderung vier Milliarden Euro vom Bund zur Verfügung. Das Ministerium will mit dem Programm vor allem den für Netzbetreiber wenig lukrativen Ausbau in ländlichen Gebieten fördern. Die Antragsphase für die vierte Runde des Programms ist bereits abgeschlossen, die fünfte soll bald beginnen. 84 000 Kilometer Glasfaserkabel sollen mit dem Geld für die Kommunen verlegt werden und 860 000 Haushalte und Gewerbe schnelle Internetanschlüsse bekommen. Zusammen mit den bereits in den vorherigen Runden finanzierten Kabeln erweitert die Förderung das Netz um 200 000 Kilometer Glasfaserverbindungen. Für ein flächendeckendes Glasfasernetz wären laut Branchenverband Bitkom etwa eine Million Kilometer Kabel nötig.
Glasfaserleitungen ermöglichen deutlich schnellere Internetverbindungen als die bislang üblichen Kupfer- und Koaxialkabel. Das Förderprogramm für den Ausbau ist Teil der Bemühungen von Dobrindts Haus, eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag einzuhalten: Bis
2018 soll jeder in Deutschland mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde ins Internet gehen können. Dieses Ziel werde erreicht werden, sagte Dobrindt am Dienstag. Zu Beginn des Programms habe die Abdeckung bei 59 Prozent gelegen, mittlerweile seien es 75,5 Prozent. „Wir haben die höchste Dynamik beim Breitbandausbau in Europa“, erklärte
der Minister. Weiße Flecken auf der Karte, also unzureichend mit schnellem Internet versorgte Gebiete, gebe es noch in allen Regionen, vor allem in den Flächenländern. „Gerade viele kleine und mittlere Unternehmen sind in Gegenden ohne ausreichende Breitbandversorgung angesiedelt“, sagte DIHKHauptgeschäftsführer Martin
Wansleben. „Es ist daher gut, dass solche Regionen jetzt von den Vorteilen einer zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur profitieren können.“
Noch ist das angestrebte Ziel von 50 Megabit in der Sekunde allerdings weit entfernt. Laut dem „State of the Internet“-Report der amerikanischen Computerfirma Akamai surften die