Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Satter Hinzuverdienst mit Risiko für Landwirte
Bauern können durch die Verpachtung von Flächen für Windräder viel Geld einnehmen und hohen Preis durch den Flächenverlust bezahlen
der MDR-TV-Sendung Artour ausgestrahlt wurde. Demnach gibt er vier Hektar Ackerland für vier Windräder im neuen Windpark nahe Straßenreuth her und erhält dafür jährlich insgesamt fast 60 000 Euro.
„Wir gehen einen anderen Weg und bedenken nicht nur den Verpächter der Fläche, auf dem das Windrad steht, sondern alle Eigentümer im Umkreis von 200 Metern um die Anlage“, erklärte Marcus Vilsmeier, Projektmanager der Fronteris GmbH aus Regensburg, die für die Baukoordination im Windpark bei Straßenreuth verantwortlich ist.
Doch nur etwa 30 Prozent der Landwirte und Agrarunternehmen im Saale-Orla-Kreis seien Eigentümer der Flächen, die sie bewirtschaften, erklärt der Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes, Siegfried Stenzel. Die überwiegende Mehrheit der Landwirte seien folglich Pächter, die letztlich die von den Windkraftinvestoren bevorzugte Fläche verlieren. „Sie sind auch im Nachteil, wenn es um den Flächenausgleich als Gegenmaßnahme zum geplanten Windrad geht. Diese Ausgleichsfläche betrage pro Windrad in der Regel drei bis vier Hektar, auch bei Standorten im Wald. „So verliert ein Landwirt, der in der Vergangenheit Pächter eines Grundstückes war, im Umfeld seiner ehemaligen Fläche noch einmal zusätzliche Fläche, die ihm nicht für eine Bewirtschaftung zur Verfügung steht“, warnt Stenzel.