Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Degenkolb auf der Jagd nach drittem Monument
Der erste Anlauf bei den Frühjahrsklassikern geht daneben, nun will der Geraer Radprofi in Belgien erneut angreifen
Heute geht es mit dem E3Preis Flandern über 206 Kilometer mit Start und Ziel in Harelbeke los. Nur zwei Tage später geht es über 249 Kilometer von Gent nach Wevelgem, ehe am 2. April die Flandern-Rundfahrt über 260 Kilometer ansteht. „Die zu gewinnen ist noch ein großer Traum von mir. Dann hätte ich drei Monumente“, sagte der 28Jährige und verwies auf die wichtigsten Eintages-Rennen Mailand–Sanremo, Flandern-Rundfahrt, Paris– Roubaix, Lüttich– Bastogne–Lüttich und die Lombardei-Rundfahrt.
Neben der belgischen Gastgeber-Elite um Olympiasieger Greg van Avermaet dürfte vor allem wieder Weltmeister Peter Sagan zur härtesten Konkurrenz werden. Der Slowake war als unglücklicher Zweiter in Sanremo, wo er Degenkolb am letzten Berg abhängte, schon nahe dran.
Angst hat Degenkolb deshalb nicht, gilt er spätestens seit seinen Triumphen 2015 bei Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix als Spezialist für Eintagesklassiker. Diesem Ruf möchte er wieder gerecht werden, nachdem ihn im Vorjahr ein schwerer Unfall monatelang ausgebremst hatte. Im Trainingslager in Spanien rauschte damals eine britische Touristin mit ihrem Auto in die Gruppe von Degenkolb, der einen Unterarmbruch erlitt und fast die Kuppe seines linken Zeigefingers verlor.
Die schwere Zeit danach, die mit dem Comeback beim Heimrennen am 1. Mai „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“endete, ist genauso abgehakt wie die letzte Enttäuschung von Sanremo auf Rang sieben. „Natürlich hatte ich mir mehr ausgerechnet“, sagte Degenkolb und fügte hinzu: „Ich bin hungrig und ehrgeizig, was die nächsten Rennen angeht.“(dpa)