Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Wenn die Bauaufsicht ernst macht
Während Piesaus Bürgermeisterin im Badeurlaub ist, soll ihrem Sohn der Schwarzbau abgerissen werden
der rechtlichen Möglichkeiten der Verursacher in der Pflicht, den Verstoß selbst zu beseitigen. Die Bauaufsicht wird erst dann tätig, wenn der Verursacher nicht selbst handelt“, heißt es. Zu einzelnen Vollstreckungsmaßnahmen mache das Landratsamt keine Angaben.
Der Streit um das Grundstück im Außenbereich und die von Daniel Weigel beantragten Erweiterung seines Hauses im Ferienhauswohngebiet Ungerstiegel hat den zehnten Geburtstag bereits hinter sich. Die seit 2006 ein- und ausgehenden Bauanträge, Aussetzungen, Ablehnungen, Bescheide, Widersprüche und Klagen füllen ganze Aktenordner. Mehrfach befasste sich sogar der Piesauer Gemeinderat mit Bebauungsplänen für Ungerstiegel und Lärchenweg, um die mutmaßlichen Schwarzbauten irgendwie nachträglich zu legalisieren.
Angelika Weigel, Mutter des Delinquenten und im Ehrenamt Bürgermeisterin der Gemeinde Piesau, kann gar nicht anders, als das Ganze persönlich nehmen. „Alle anderen Besitzer der Ferienhäuser – außer mein Sohn – bekamen die Baugenehmigungen - mit Abweichungen und Befreiungen zum B-Plan Ferienhausgebiet Ungerstiegel – für ihre Erweiterungen in den Jahren 2006 bis 2009 vom Landratsamt erteilt“, sagt die Bürgermeisterin und vermutet hinter den Ablehnungen „politische Motive“.
Die jüngste Besichtigungsaktion dürfte sie in dieser Annahme eher noch bestärkt haben. Zufällig ist sie nämlich gerade im Badeurlaub in Ägypten. Auch der war bestimmt schon schöner.