Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Äbtissin verlässt das Kloster
Greiz. Nach dem überraschenden Rücktritt von Philippa Kraft ist das Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau (Sachsen) für ein Jahr ohne Äbtissin. Die 42-jährige gebürtige Greizerin hat Schwestern und Mitarbeitern am Montag mitgeteilt, dass sie das Amt aus persönlichen Gründen niederlegt – nach gut fünfeinhalb Jahren. Nach Angaben einer Schwester vom Mittwoch hat sie den Konvent bereits verlassen. Eine Neuwahl soll „zu gegebener Zeit“stattfinden. (dpa)
Der in Erfurt entwickelte Animationsfilm „Überflieger – Kleine Vögel, großes Geklapper“wird am Sonntag, dem 11. Juni, das diesjährige Deutsche Kinder-Medien-Festival Goldener Spatz in Gera eröffnen. Die Idee zu der internationalen Koproduktion in 3D über einen jungen Spatz, der so gern ein Storch sein möchte, entwarf der Drehbuchautor Reza Memari an der renommierten Akademie für Kindermedien mit Sitz in der Landeshauptstadt.
Bis zum 17. Juni wird das Medienfestival unter dem Motto „Reise in verborgene Welten“mehr als 80 Einzelveranstaltungen in Gera und Erfurt präsentieren. Neben den Wettbewerbsbeiträgen stehen in Gera traditionell die medienpädagogischen Angebote im Vordergrund, in Erfurt Offerten für die Kinderfilmbranche.
Neu ist die Zukunftswerkstatt „Schöne neue Medienwelt“am Eröffnungssonntag. Sie verwandelt das Foyer der UCI-Kinowelt Gera in einen Mitmach-Parcours mit kreativen Stationen wie Zocken auf der Kinoleinwand, das Bauen von Minirobotern oder das Testen von VirtualReality-Brillen.
Das Programm bietet zwar in diesem Jahr keine großen Filmpremieren; das sei aber auch nicht das erklärte Ziel, wie die neue Festivalleiterin Nicola Jones betont. „Wir wollen die Vielfalt der Kinderfilm-Produktionen des vergangenen Jahres zeigen.“Entsprechend abwechslungsreich ist der 36 Produktionen umfassende Wettbewerb.
Die Kinderbuch-Verfilmung „Timm Thaler“des gebürtigen Geraers Andreas Dresen läuft hier ebenso wie die Animationsfilme „Die Häschenschule“und „Überflieger“oder der Spielfilm „Amelie rennt“über ein dickköpfiges Mädchen, das an einer lebensbedrohlichen Krankheit leidet.
Tief bewegend ist auch die Kurzdoku „Lenas Reise“, in deren Mittelpunkt ein 13-jähriges Mädchen steht, das an einem unheilbaren Hirntumor erkrankt ist. Die Reportage begleitet den Abschied der Familie von Lena, die mit 16 Jahren in einem Kinderhospiz in Thüringen starb.
Zu den aktuellen Kinoproduktionen zählen des Weiteren „Pettersson und Findus: Das schönste Weihnachten überhaupt“sowie „Hanni und Nanni: Mehr als beste Freunde“, die Ende Mai in den Kinos anläuft.
Insgesamt verleiht das Festival acht Goldene Spatzen. Neben den Kategorien Spielfilm/TV, Minis, Serie, Information und Unterhaltung werden auch die beste junge Webseite und das beste Indie-Game ausgezeichnet sowie der beste Darsteller. Das Besondere der Thüringer Filmfestspiele: Die Juroren entspringen der Zielgruppe. Die 36 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 10 und 13 Jahren reisen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum an.
Dabei sind die jungen Jurymitglieder keineswegs nur an Unterhaltung interessiert, wie Mitarbeiterin Katharina Trautmann ermittelte. Politische Themen wie die Flüchtlingskrise oder Donald Trump seien für sie ebenso spannend.
Zu den Höhepunkten in Erfurt zählen neben der Preisverleihung mit Comedian Thomas Hermanns am 16. Juni auch die Premiere der 30-minütigen Produktion „Applaus für Felix – Ein Tag im Bundestag“inklusive Politiker-Gespräch am 14. Juni. Darüber hinaus zeigt ein SerienSpezial am 15. Juni die gesamte erste Staffel der preisgekrönten Mystery-Web-Reihe „Wishlist“im Cinestar Erfurt.