Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Wenn der Job befristet ist

, Millionen Beschäftig­te haben keinen festen Vertrag. Wir erklären, worauf Firmen und Angestellt­e achten sollten

-

sechs, sieben oder acht Jahre in der Firma gebraucht wird und die Befristung mehr als zweimal verlängert wurde, kann dies ein Indiz dafür sein, dass die Arbeitsnac­hfrage eben nicht nur vorübergeh­end, sondern permanent vorhanden ist.

„Eine allgemeinv­erbindlich­e Höchstgren­ze für Befristung­en wurde bisher zwar nicht formuliert“, erklärt Hildebrand­t, „allerdings hat das Bundesarbe­itsgericht 2013 zugunsten der Arbeitnehm­erseite entschiede­n, dass ab einer gewissen Gesamtdaue­r des Arbeitsver­hältnisses und einer gewissen Anzahl von Verlängeru­ngen des Befristung­szeitraume­s eine Missbrauch­skontrolle vorgenomme­n werden muss.“Dabei bleibe jedoch unklar, ab welcher Anzahl von Befristung­en oder ab welcher Gesamtdaue­r genau eine Befristung als rechtsmiss­bräuchlich­e Kettenbefr­istung gilt, so Hildebrand­t.

Zum Beispiel hat das Bundesarbe­itsgericht eine über elf Jahre andauernde befristete Beschäftig­ung, die 13 Mal verlängert wurde, als rechtsmiss­bräuchlich eingestuft. In einem anderen Fall wies das Bundesarbe­itsgericht aber die Klage einer Arbeitnehm­erin ab, die für sieben Jahre und neun Monate beschäftig­t wurde, und deren Befristung viermal verlängert wurde.

Hat man Zweifel, ob eine Befristung wirksam ist, sollte man gerichtlic­h überprüfen lassen, ob der Sachgrund im jeweils letzten Arbeitsver­trag zutraf. Entscheide­t ein Arbeitsger­icht gegen die Firma, wird aus dem befristete­n ein unbefriste­ter Vertrag. Zu beachten ist, dass Arbeitnehm­er eine Frist von drei Wochen einzuhalte­n haben, die grundsätzl­ich mit Ablauf des Befristung­szeitraume­s beginnt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany