Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Mozart zum Hören, Sehen und Lachen
Für Kinder: Im Meininger Hof in Saalfeld feiert das Theaterkonzert „Mein kleiner Bruder Amadeus“Premiere
davon, was das Publikum in der nächsten Stunde erwartet: eine Zeitreise durch das Leben und die Musik des jungen Wolfgang Amadeus Mozart – und seiner Schwester Maria Anna. Denn die ist es, die den Kindern heute von ihrem kleinen Bruder, dem „Wunderkind“Wolfgang, erzählt.
Wolferl und Nannerl erzählen Geschichten
Die beiden Schauspielerinnen schlüpfen fortan in die unterschiedlichesten Rollen. So treiben sie im einen Moment als strenge Eltern des Geschwisterpaares und in einem anderen plötzlich als hochnäsige Kapellmeister die Handlung voran. Darum die vielen Kleider und Perücken auf der Bühne. Den kleinen Versionen von „Wolferl“und seiner Schwester „Nannerl“hauchen Susanne Olbrich und Peter Lutz mit ihrem Puppenspiel Leben ein. Und als der kleine Wolfgang Amadeus am Hof des Kurfürsten vorspielt, sind alle Kinder aufgefordert, dem Adligen mit einem Tanz zur Musik des Orchesters die Ehre zu erweisen.
Da sich Schauspiel, Puppenspiel und Orchestereinlagen geschickt abwechseln, folgen die kleinen Gäste bis zur letzten Sekunde aufmerksam dem Geschehen auf der Bühne. Die Neckereien der Geschwister ernten zuverlässig lautes Lachen. Die Leistung des Orchesters, das zuvor produzierte Klavierspiel des kleinen Mozarts und der anspruchsvolle Koloraturgesang von Annika Rioux honorieren die Kinder gleichsam mit Applaus und Aufmerksamkeit. „Ein ganz besonderes Premiergeschenk“, wie Susanne Olbrich sagt. Wer denkt, das Aufgezählte wäre noch nicht genug der Sinnvielfalt, dem sei noch die Videoinszenierung im Rücken des Ensembles erwähnt. „Einige der Bilder stammen aus der Rokokoausstellung auf der Heidecksburg“, verrät die Regisseurin. Ein eleganter Hinweis. So ließe sich ein Besuch der Ausstellung zu den Thüringer Schlössertagen an Pfingsten zu einem Rokokothementag für die Familie ausbauen, sagt sie.