Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Museum vor dem Erwachen?

Großes Akteurstre­ffen im Volkskunde­museum Reitzenges­chwenda: „Dornrösche­nschlaf“soll beendet werden

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Mitteilung lautet: „Das Volkskunde­museum in Reitzenges­chwenda ist ein Juwel im Dornrösche­nschlaf.“

Diesen zu beenden hätten sich der Drognitzer Bürgermeis­ter, Henry Drogatz, und sein Amtskolleg­e aus Hohenwarte, Manfred Drieling, jetzt vorgenomme­n. Seit Monaten seien „beide im Dialog, um Ideen auszutausc­hen, Unterstütz­er anzuwerben und erste Weichen für eine dauerhafte Sicherung des Museums zu stellen“, heißt es.

Diese Bemühungen hätten Lahann zufolge Erfolg. Der Gemeindera­t Drognitz habe bereits erste Beschlüsse gefasst, um die nötigen Finanzen für eine Neuausrich­tung bereitzust­ellen.

Mit Bärbel Weihrauch (Die Linke) sei ein erfahrenes Kreistagsm­itglied aus Saalfeld als Unterstütz­erin gefunden worden. Der Museumsver­band Thüringen sei ebenso eingeschal­tet worden wie Landrat Marko Wolfram (SPD). „Erste Gespräche über mögliche Fördermitt­el aus dem Leader-Topf haben ebenfalls stattgefun­den“, heißt es in Lahanns Mitteilung.

Und weiter: Der Drognitzer Bürgermeis­ter Drogatz habe den aktuellen Sachstand zusammenge­fasst: Demzufolge soll in der Alten Sägemühle gegenüber dem Museum ein Kellerraum entrümpelt und für Besucher nutzbar gemacht werden. Dort könne die Mineralien­ausstellun­g gezeigt werden, die sich derzeit noch in einem Raum im Bauernhaus befindet. Dieser Raum könne wiederum für die Preßwitz-Ausstellun­g genutzt werden. Dabei handelt es sich um historisch­e Aufnahmen des im Stausee versunkene­n Dorfes, für die Hohenwarte­s Bürgermeis­ter Drieling seit Jahren eine geeignete sucht.

Parallel dazu sollen der Gemeindesa­al und eine Gaststätte, die sich ebenfalls in der Alten Sägemühle befinden, saniert werden. „Von der Leader-Aktionsgru­ppe habe ich die Aussage, dass das Vorhaben als förderfähi­g eingestuft wird“, informiert­e Drogatz laut Lahann. Den nötigen Eigenantei­l für die Baumaßnahm­e habe der Gemeindera­t beschlosse­n. So könne ein künftiger Gaststätte­nbetreiber im Sommer auch Kaffee und Kuchen Ausstellun­gsfläche im Hof des Freilichtm­useums anbieten.

Elementar für die Zukunft des Museums sei der Erhalt der institutio­nellen Förderung durch den Freistaat. Die Staatskanz­lei sei derzeit dabei, dieses Förderinst­rument für Thüringen neu zu bewerten. Damit die Einnahmequ­elle erhalten bleibt, hätten die beiden Bürgermeis­ter gemeinsam mit Landrat Marko Wolfram in einem Schreiben auf die neuen Überlegung­en und Initiative­n für das Museum hingewiese­n. „Wir bitten Sie daher, die geschilder­ten neuen Möglichkei­ten bei der anstehende­n Bewertung der institutio­nellen Förderung wohlwollen­d zu berücksich­tigen“, heißt es in dem gemeinsame­n Brief. Lahann teilte weiter mit, dass nun ein Fördervere­in gegründet werden soll. Fernziel sei eine „Museumsmei­le am Stausee“, in der weitere museale Einrichtun­gen am Thüringer Meer ihre Kräfte bündeln und sich gemeinsam vermarkten könnten.

Und Hermann Hirschfeld? Er meint, wenn sein Herzstück, das Volkskunde­museum, nun tatsächlic­h eine positive Entwicklun­g nehme, „habe ich um Himmels Willen nichts dagegen“.

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Diese Akteure trafen sich jetzt im Volkskunde­museum Reitzenges­chwenda (von links): Franziska Zschäck, Maja Gaster, Bärbel Weihrauch, Henry Drogatz, Elvira Bischoff und Manfred Drieling. Foto: Peter Lahann
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Sorgt sich um das Volkskunde­museum Reitzenges­chwenda: Hermann Hirschfeld. Foto: Guido Berg

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