Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Scharapowa zurück auf dem Center Court

Gemischte Gefühle bei Comeback

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Stuttgart. Die Rückkehr von Maria Scharapowa beherrscht die Tennis-Szene. Nach dem Ende ihrer Dopingsper­re zieht die Sport-Ikone das Interesse sofort auf sich. Der positive Dopingtest aus dem vergangene­n Jahr macht sie aber zur kritisch beurteilte­n Reizfigur. Weil sie keine Weltrangli­stenpositi­on mehr hat, war Scharapowa für das Sandplatz-Event in Stuttgart auf eine Wildcard angewiesen, die von einigen Profis kritisch beurteilt wurde. Die Weltrangli­sten-Zweite, Angelique Kerber, meinte beispielsw­eise, dies sei „eine merkwürdig­e Situation für alle“. Doch Boris Becker hält dagegen: „Sie ist ein Zuschauerm­agnet, gerade momentan. Die Leute möchten sie wieder sehen“, sagte Deutschlan­ds einstiger Tennis-Superstar.

Gestern nun fand ihre Rückkehr statt. Kameras klickten, als die 30-jährige Russin um 9.13 Uhr erstmals den Centre Court zum Training betrat. Am Abend bestritt sie dann gegen die frühere US-Open-Finalistin Roberta Vinci aus Italien ihr erstes Spiel nach der Sperre und gewann mit 7:5, 6:3. (dpa) München. Dank „Spielverde­rber“Ousmane Dembélé hat Borussia Dortmund dem FC Bayern München die Saisonbila­nz verhagelt und das Endspiel des DFB-Pokals in Berlin erreicht. Der Franzose krönte eine beeindruck­ende Leistung des BVB in der 74. Minute mit dem Siegtreffe­r zum 3:2 (1:2), zuvor hatte die mutige Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel bereits mit 1:2 zurückgele­gen.

Trainerdis­kussion bei Bayern möglich

Die Dortmunder um den überragend­en Torwart Roman Bürki können den Pott am 27. Mai in Berlin gegen Eintracht Frankfurt zum vierten Mal gewinnen. Dem FC Bayern bleibt als Trostpreis statt des erhofften Triples nur die Meistersch­aft, die er am Samstag beim VfL Wolfsburg vorzeitig und zum 27. Mal gewinnen kann. Vielleicht zu wenig, um auch Trainer Carlo Ancelotti vor aufkommend­en Krisendisk­ussionen zu bewahren.

„Wir hatten genug Chancen um den Sack zuzumachen. Wenn man die Chancen liegen lässt, wird das bestraft. Dortmund hat das cool gemacht und seine Chancen genutzt“, sagte ein enttäuscht­er Bayern-Verteidige­r David Alaba nach dem Abpfiff in der ARD.

Marco Reus hatte in einem Spiel, das Bundestrai­ner Joachim Löw zur Halbzeit als „toll“bezeichnet­e, den BVB zunächst in Führung gebracht (19.). Begünstigt wurde der Treffer durch einen Fehlpass von Javier Martinez. Der Spanier machte seinen Patzer mit dem Ausgleich wieder wett (28.), danach verloren die bis dahin besseren Gäste die Ordnung, die Bayern kamen auf und gingen durch Mats Hummels, der in der 61. Minute ausgewechs­elt wurde, in Führung.

Eine Führung, die vor allem Robert Lewandowsk­i durch zwei Solo-Auftritte (45.+1 und 46.) hätte ausbauen können. Stattdesse­n kam nach zwei großartige­n Chancen durch Arjen Robben (58. und 63.) und der Auswechslu­ng von Hummels der BVB zum Ausgleich: Nach Flanke von Dembélé glich Pierre-Emerick Aubameyang aus (69.) – fünf Minuten später schlug Dembélé mit einem herrlichen Schlenzer selbst zu.

„Wir haben ein ganz gutes Momentum. Wir werden mutig sein – hoffe ich“, sagte Tuchel vor dem Anpfiff. Mutig hatte seine damals sehr ersatzgesc­hwächte Mannschaft auch beim letzten Bundesliga-Duell der beiden Mannschaft­en Anfang April in München begonnen – und 1:4 verloren. Dortmund begann gut und bewegte sich auf Augenhöhe. Keine vier Minuten waren gespielt, da erreichte Aubameyang eine Flanke von Raphael Guerreiro – den Ball aber schoss der Gabuner beinahe fahrlässig am leeren Tor vorbei. Viel fehlte danach nicht, und der zunächst schwache FC Bayern wäre in der 13. Minute in Führung gegangen: Einen Schuss von Franck Ribéry wehrte Bürki nach vorne ab, ein Nachschuss von Arturo Vidal ging knapp am Tor vorbei, dazwischen flog Julian Weigl der Ball im Strafraum an die Hand, aber nicht eines Elfmeters würdig, wie Schiedsric­hter Manuel Gräfe (Berlin) befand.

Ansonsten hatten die Münchner wenig Chancen – und Dortmund ging in Führung, nach einem fürchterli­chen Fehlpass von Martinez. Im Anschluss traf Guerreiro den Pfosten, die Rettungsta­t von Philipp Lahm missglückt­e, und Reus, der beim 1:4 in der Bundesliga gefehlt hatte, schob ein. Nach einer Ecke machte Martinez seinen Fehler per Kopfballtr­effer wieder gut, zehn Minuten später traf er erneut per Kopf den Pfosten (38.). Hummels machte es dann auf Vorarbeit von Ribéry besser, verzichtet­e nach seinem Tor gegen seinen früheren Klub aber auf große Jubelgeste­n.

Nach der Pause war es erneut Lewandowsk­i, der allein vor Bürki auftauchte – und scheiterte (46.). Auch gegen Robben reagierte der Schlussman­n großartig (58.). Kurz darauf wurde Hummels ausgewechs­elt, Jerome Boateng kam – und Sven Bender lenkte einen Schuss von Robben irgendwie noch an den Pfosten. Dies sollte sich rächen für den FC Bayern. (sid)

Robben verpasst die Vorentsche­idung

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Maria Scharapowa beim Training in Stuttgart. Foto: dpa

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