Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Auto- und Radfahrer in Saalfeld: Kontrahenten im Verkehr
Aktion „Fahr mit Herz“des Automobilclubs Europa deckt Fehlverhalten und mangelnde Achtsamkeit auf
Saalfeld. Mit der bundesweiten Verkehrssicherheitskampagne „Fahr mit Herz“wirbt der Automobilclub Europa (ACE) bei Auto- und Radfahrern für mehr Achtsamkeit, Respekt und das Einhalten der Regeln im Straßenverkehr.
Hintergrund sind die steigenden Unfallzahlen nach Kollisionen zwischen Rad- und Autofahrern, wie aus der Verkehrsunfallstatistik des Landes Thüringen hervorgeht. An fünf Aktionstagen in Saalfeld wurden Verkehrsteilnehmer beobachtet, die sich vorschriftswidrig verhalten hatten. Nach den Zähltagen in Saalfeld – etwa am Kreisverkehr Darrtor und an der Kreuzung am Markt/Darrtorstraße – gibt es laut ACE Anlass zur Sorge: 835 Autofahrer seien beobachtet wurden, wovon 139 vergaßen zu blinken, die Vorfahrt missachteten oder sich mit dem Handy beschäftigten. Ebenso wurden 49 Fahrer ohne angelegten Sicherheitsgurt festgestellt, fasste Klaus Hollmann, Vorsitzender des ACE-Kreises Thüringen-Süd, zusammen.
Die Bilanz der Radfahrer im Hinblick auf die Achtsamkeit und das Einhalten der Verkehrsregeln sehe noch schlechter aus. So wurde festgestellt, dass sich mehr als jeder zweite Radfahrer (58 Prozent) falsch verhielt, zum Beispiel über den Fußgängerüberweg fuhr, den Fußweg benutzte und sich während der Fahrt mit dem Smartphone beschäftigte. Die Helmtragequote lag bei 18,12 Prozent.
„Solch ein schlechtes Ergebnis habe ich nicht vermutet. Ich bin überrascht – und das im negativen Sinne“, erklärte der Kreisvorsitzende.
So wurden zwischen Mitte Mai und Mitte Juni zu verschiedenen Zeiten im Stadtgebiet von Saalfeld insgesamt 372 Radfahrer gezählt, davon hatten nur 70 einen Helm auf. Dies sei ein erschreckendendes Ergebnis, teilt der ACE in seiner Pressemitteilung mit.
Für den Kreisvorsitzenden Klaus Hollmann sei klar, dass dringend Aufklärungsarbeit betrieben werden muss – für ein achtsameres Miteinander. Ebenso hält er es für notwendig, mit der Stadt über die Verkehrsinfrastruktur zu sprechen, um die bestehenden Probleme im Verkehr in Zukunft beseitigen zu können.