Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Für Sportgeräte und den Fröbellauf
Rudolstadt. Zwei konkrete Projekte möchte der Laufclub Rudolstadt unterstützen, falls er als Monatssieger im Juli die 1000 Euro aus der Aktion „Mein Verein des Monats“gewinnt.
Bereits ab August will man ein Training zur Stärkung des Rückens und zum Kampf gegen die so genannten „Problemzonen“anbieten. Das ganze soll „Rückenfit und Kreuzfidel“heißen. Für dieses neue Training sollen noch Sportgeräte angeschafft werden. Zweites großes Vorhaben, bei dem das Preisgeld mehr als willkommen wäre, ist die Wiederbelegung des Fröbellaufs. Gemeinsam mit der Schule in Keilhau will der Laufclub die Veranstaltung im Frühjahr 2019 erstmals wieder durchführen. Zeitnahme, Krankenwagen, Ordner – das alles wird Geld kosten. (TS) Rudolstadt. Die Schöne und der Erfolgreiche sind so etwas wie das prominente Paar eines Vereins, den es zu Beginn 2017 noch gar nicht gab. Fabienne Schmidt, Abiturientin, angehende Studentin der Zahnmedizin und amtierende „Miss Thüringen“aus Teichröda, gehört dem neuen „grünen“Verein ebenso an wie Hagen Brosius, Deutscher Vize-Meister über die 10 000 Meter im Jahr 2012 und vierfacher Sieger beim ExtremHindernislauf „Getting Tough“in Rudolstadt. Der 29-Jährige mit dem Spitznamen „Luigi“und einer grünen Mütze als Markenzeichen hat gerade erst den 2. „Getting Tough – Beat the Summer“bei Mellrichstadt gewonnen.
„Die grüne Mütze verträgt sich gut mit unserer Vereinsfarbe Grün“, sagt Mario Engelmann, einer der beiden Laufwarte im Verein. Über die Gründe für die Gründung des Laufclubs mag er nicht so gerne reden. „Das ist Geschichte“, sagt der Banker. Fakt aber ist, dass ein Großteil der Mitglieder schon lange sportlich unterwegs ist und bis 2017 dem Leichtathletikclub (LAC) Rudolstadt angehörte, wo auch Wurf- und Sprungdisziplinen trainiert werden.
Der Laufclub Rudolstadt ist, wie es der Name schon sagt, den Läufern vorbehalten. Kinder spielen – im Unterschied zum LAC – eine eher untergeordnete Rolle. Im Mittelpunkt steht der gemeinsame Spaß am Laufen, wofür man sich zu wechselnden Zeiten an wechselnden Orten trifft. Je nach Anspruch und Leistungsfähigkeit gibt es unterschiedliche Trainings- und Wettkampfangebote, die in unterschiedlich starkem Maße genutzt werden. Dabei soll die Individualität der Läufer aber nicht zu kurz kommen.
Als Mitveranstalter tritt der Laufclub (LC) Rudolstadt beim Schillerstaffellauf auf, der mit Start und Ziel in Rudolstadt in diesem Jahr zum zehnten Mal durchgeführt wurde. Mit fünf Staffeln à sieben Läufern – mithin die Hälfte aller Mitglieder – war der LC im Feld der 59 Teams vertreten. „Grüner wird‘s nicht!“hieß bezeichnender Weise eine der LC-Staffeln. Am Ende war man 16 Minuten schneller als geplant im Ziel, weil jeder seine persönliche Vorgabe unterboten hatte.
Als eines der Lauf-Urgesteine in Rudolstadt gilt Rainer Hermann, der am Mayor‘s Marathon in Alaska/USA teilnahm und in seiner Altersklasse im Halbmarathon die Goldmedaille gewann. In einer „für mich passablen Zeit“von unter zwei Stunden, berichtet der 76-Jährige im gut gepflegten Blog auf der Internetseite des LCR.
Müßig wäre es an dieser Stelle, die Erfolge des noch jungen Vereins bei Kreisranglistenläufen, dem GutsMuths- Rennsteiglauf, Harzer Keiler Run oder Potsdamer Schlösserlauf aufzuzählen.
Dafür muss das Engagement für das Deutsche Sportabzeichen unbedingt erwähnt werden. Am 27. Juni begrüßte der LC etwa 40 Sechstklässler der Richter-Schule in Rudolstadt, die gemeinsam mit einigen Laufclubbern ihre „Prüfungen“ablegten. Zudem waren noch einige Angehörige und Freunde von Vereinsmitgliedern angetreten, um sich ihr Edelmetall zu verdienen. Somit waren etwa 60 Prüflinge am Start, die meisten von ihnen mit großer Begeisterung. Haupttrainer Thomas Stojan marschierte einmal mehr als Motivator voran.
An Ideen für die Zukunft mangelt es dem rührigen Verein nicht. „Wir wollen dem Fröbellauf wieder Leben einhauchen“, sagt Vorstandsmitglied Dagmar Mentz. Ältere Läufer erinnern sich an eine tolle Strecke mit Start und Ziel an der Keilhauer Schule.
Auch im Trainingsbetrieb will man neue Wege gehen. Neben einem Nordic-Walking-Angebot ist schon ab August ein Training zur Stärkung des Rückens geplant. Arbeitstitel: „Rückenfit und Kreuzfidel“. Rudolstadt. Für einen Verein, der gerade mal gut 70 Mitglieder hat, ist die Liste der Vorstände erstaunlich lang, was dafür spricht, dass die ehrenamtliche Arbeit auf breite Schultern verteilt wurde.
Vorsitzende ist seit der Gründungsversammlung im vergangenen Jahr Katja Steinbiß, 2. Vorsitzender Uwe Schmidt. Als Kassenwart fungiert Manuela Mehner, Laufwarte sind Jürgen Klöpfel und Mario Engelmann. Weitere, nicht funktionsgebundene Vorstandsmitglieder sind in alphabetischer Reihenfolge: Anke Görner, Dagmar Mentz, Dieter Schubert, Jan Kolbe, Peter Klaus John, Roberto Mehner und Thomas Hellmuthhäuser.
Die Vereinsfarbe ist Grün, der Mitgliedsbeitrag liegt pro Monat bei sechs Euro für Erwachsene und drei Euro für Kinder.
Neben einer Satzung hat sich der Verein auch ein Leitbild gegeben, das in acht Punkten Ideen und Ziele der Vereinsarbeit beschreibt. Dazu zählen, dass man die Tradition der Laufbewegung in Rudolstadt und Umgebung pflegen und neue attraktive Angebote entwickeln will, humanistische Werte und eine soziale Sichtweise vertreten werden. „Wir sind tolerant, gehen ehrlich, fair und respektvoll miteinander um“, heißt es in einem der Kernsätze. (TS)