Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Rangnick packt selbst an
Der Sportdirektor des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig übernimmt für die kommende Saison auch als Trainer
Klubchef Oliver Mintzlaff zu sein, der den 44-Jährigen 2015 an den Big Apple lotste. Aber ohne Deutschkenntnisse und Erfahrungen im europäischen Fußball? Zu groß das Risiko, dass sich bei einem Fehlstart alles auf den Amerikaner konzentrieren könnte. Also selber machen. Rangnick: „Ich kenne die Liga, ich kenne jeden einzelnen Spieler, ich habe ja alle geholt.“
Co-Trainer Löw wechselt zu Tuchel nach Paris
Marsch wird trotzdem dabei sein. Rangnick hat sich den „ehrgeizigen Coach mit Cheftrainerpotenzial“(Oliver Mintzlaff) seinem neuen Betreuerstab einverleibt, er bekommt dafür einen Zweijahresvertrag. Zusätzlich werde der bisherige U19-Trainer Robert Klauß den neuen Chef unterstützen sowie der „videoanalysierenden Co-Trainer“Lars Kornetka, den Rangnick aus seiner Zeit als Trainer in Hoffenheim und auf Schalke kennt. Zuletzt hatte Kornetka für Bayer Leverkusen gearbeitet.
Der bisherige Co-Trainer Zsolt Löw kann im Gegenzug Thomas Tuchel nach Paris zum Meister PSG folgen. Eine Ablöse über 1,5 Millionen Euro wird kolportiert, die der weiterhin als Sportdirektor tätige Rangnick umgehend aufwenden dürfte, um die drei Transfers zu tätigen, die ihm noch vorschweben. Ademola Lookman könnte einer davon sein. Der in der vorigen Rückrunde ausgeliehene Brite gehört eigentlich dem FC Everton, man sei in Gesprächen, berichtete Rangnick. Und er sucht noch einen Ersatz für den zum FC Liverpool entschwundenen Naby Keita sowie einen Verbindungsmann zwischen Angriff und Mittelfeld, „eine defensive Zehn“.
Dann wäre alles perfekt. Nagelsmann in einem Jahr, bis dahin Rangnick am Ruder, der in der Vergangenheit hinreichend bewiesen hat, dass er das Trainer-Handwerk versteht – und alles bleibt inhäusig gelöst.