Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Viele Buhrufe, aber Froome holt auf

Teamzeitfa­hren bei der Tour de France

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Cholet. Die Beine gehen im rhythmisch­en Tritt auf und ab. Kein Wort ist zu hören, die Köpfe sind gesenkt, die Augen fokussiere­n den Lenker beim Teamzeitfa­hren in Cholet. Auch beim Team Sky um den viermalige­n Tour-Sieger Chris Fromme.

Am Montag, auf der dritten und 35,5 Kilometer langen TourEtappe, war das beste Ergebnis der zweite Platz hinter BMC Racing. Sky lag mit einer Zeit von 38:50 Minuten nur vier Sekunden hinter dem Sieger. „Das Ziel war es, so viel Zeit wie möglich auf die Konkurrenz herauszufa­hren“, sagte Froome.

Einer der Mitfavorit­en ist BMC-Fahrer Richie Porte. „Es fühlt sich gut an, vor Sky zu sein“, sagte der Australier. Dessen Teamkolleg­e Greg Van Avermaet (Belgien) hat das Gelbe Trikot von Vortagessi­eger Peter Sagan übernommen. Sätze wie die von Porte haben das Zeug, Sky zu ärgern. Die Mannschaft wurde für den maximalen Erfolg konzipiert, nicht für den zweiten Platz. Hinter dem Erfolg steht ein Jahresetat von 35 Millionen Euro.

Aber: Im März erhob das britische Sportminis­terium schwere Vorwürfe. Das Team soll medizinisc­he Ausnahmege­nehmigunge­n missbrauch­t haben, um mit Wiggins die Tour 2012 zu gewinnen. Wiggins streitet die Vorwürfe ab, er leide unter Asthma. Nun ist das Thema durch die Asthmamitt­el-Affäre von Froome wieder präsent. Der Weltverban­d UCI sprach den Briten kurz vor dem Tour-Start zwar frei. Aber die Fans sind nicht beruhigt. Beim Start in Cholet waren etliche Buhrufe zu hören, in jeder Kurve ertönten Pfiffe. Ähnliche Reaktionen dürften Froome heute bei der 195 Kilometer langen Etappe von La Baule nach Sarzeau erwarten. (lo)

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