Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Görges und Kerber im Gleichschritt weiter
Tennis: Die große Chance der beiden Deutschen in Wimbledon – zehn Topgesetzte sind vor dem Viertelfinale schon raus
eingezogen war, der konnte der Weltranglisten-13. nur zustimmen.
Rund zwei Stunden zuvor, um 13.44 Uhr Ortszeit am „Manic Monday“, dem verrückten Achtelfinal-Tag, an dem alle 32 im Feld verbliebenen Tennisprofis ihrer Arbeit nachgehen müssen, vermeldete die Medienabteilung der All England Championships offiziell Historisches. Nachdem die an Position acht gesetzte Tschechin Karolina Pliskova (26) der Niederländerin Kiki Bertens (26/Nr. 20) mit 3:6, 6:7 (1:7) unterlegen war, stand fest, dass die Runde der letzten Acht am heutigen Dienstag ohne die zehn topgesetzten Damen stattfinden wird. Niemals zuvor in der Geschichte von Wimbledon war ein solches Favoritensterben vorgekommen.
Dieser Fakt ist wichtig, um die Chancen ermessen zu können, die sich nun den zwei verbliebenen Mitgliedern des Deutschen Tennis-Bundes bieten. Neben Görges schaffte auch Angelique Kerber den Sprung ins Viertelfinale. Die Weltranglisten-Zehnte, an Position elf nun höchstnotierte Spielerin im Feld, bezwang die Schweizerin Belinda Bencic (21/Nr. 56) nach 108 Spielminuten 6:3, 7:6 (7:5).
Letztmals standen 2014 mit Kerber und Sabine Lisicki zwei deutsche Damen im Wimbledon-Viertelfinale. Weil beide in unterschiedlichen Hälften des Tableaus zu finden sind, ist ein direktes Duell erst im Endspiel möglich. Überraschend war, dass Görges die Entwicklung nicht überraschend findet. „Ich kenne ja alle Konkurrentinnen. Jede ist gefährlich, egal in welcher Runde, deshalb sehe ich meine Chancen nicht größer als vorher“, sagte sie. Ins Viertelfinale gegen ihre frühere Doppelpartnerin Bertens geht sie mit einer 0:2-Bilanz.
Kerber ist nach der verkorksten Saison 2017 wieder in der Spur und gegen die Russin Daria Kasatkina (21) trotz einer 3:3-Bilanz leicht favorisiert.