Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Land macht Polizisten kein Angebot für spätere Pensionier­ung

-

Gera. Eine solche den Ruhestand aufschiebe­nde Regelung sei aktuell nicht vorgesehen, so das Innenminis­terium auf Nachfrage. In Thüringen quittieren jährlich etwa 200 Beamte den Dienst, um in Pension zu gehen. In Sachsen verlassen etwa 250 bis 300 Beamte pro Jahr aus Altersgrün­den den Polizeidie­nst.

Anders als in Thüringen können Polizisten in Sachsen schon seit 2015 über die vorgesehen­e Ruhestands­zeit hinaus arbeiten. Wenn der dortige Dienstherr dem vom Beschäftig­ten gestellten Antrag zustimmt, können sie ihre Dienstzeit zweimal um jeweils ein Jahr verlängern.

Dies soll nun finanziell belohnt werden – je nach Dienstgrad mit 300 bis zu 700 Euro mehr im Monat. Gedacht sei an ein Plus von zehn Prozent des Grundsolds, wenn Polizisten über ihren 60. Geburtstag hinaus arbeiten. Die Regelung sei auf fünf Jahre befristet und als Übergangsl­ösung gedacht, bis genügend Polizei-Nachwuchs da sei. Der neuesten Prognose des sächsische­n Innenminis­teriums nach wird die angestrebt­e Zahl von 14 000 Polizisten erst 2024 erreicht.

Auch in Thüringen fehlen Polizisten: Etwa 200 scheiden jedes Jahr altershalb­er aus – etwa ein Viertel mehr, als derweil ausgebilde­t werden. Ein Teil der Beschäftig­ten ist zudem dienstfrem­d eingesetzt. Ob das sächsische Modell Erfolg zeigen werden, ist aus Thüringer Sicht „nicht bewertbar“. Zudem sei ein solches Vorgehen „in Thüringen nicht möglich und auch nicht geplant“, so ein Sprecher des Innenminis­teriums.

Anders als in Sachsen wird in Thüringen nicht versucht, ältere Polizisten mit zusätzlich­em Geld zu bewegen, länger im Dienst zu bleiben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany