Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Maklern fehlen gefragte Immobilien
von dem wachsenden Bedarf, der in den vergangenen Jahren die Immobilienpreise nach oben getrieben habe.
Nachfrage entstehe durch den Zuzug von Menschen, die in den Städten eine Arbeit fanden, oder aus Altersgründen die städtische Infrastruktur suchen. Aber auch Banken und Versicherungen investierten derzeit in Wohnungen. „Durch die Niedrigzinspolitik ist der Anlagedruck hoch.“Die professionellen Anleger würden die Preise zusätzlich befeuern.
Viel Bewegung auf dem Immobilienmarkt beobachtet auch der Landesverband von Haus & Grund. „Die Preise gehen hoch, teilweise auch in kleineren Städten“, sagte Landessprecher Joachim Bleeck. Als Reaktion auf das niedrige Zinsniveau und fehlende andere Anlagemöglichkeiten werde in Immobilien investiert.
Nach Einschätzung von Bleeck stellen die Städte zu wenig günstige Grundstücke sowohl für den sozialen Wohnungsbau als auch für Hausbauprojekte von Familien zur Verfügung. Auch das von der Bundesregierung angekündigte Baukindergeld werde nicht reichen, um die gestiegenen Kosten zu kompensieren. Kritik übten beide Verbandsvertreter an der mit 6,5 Prozent in Thüringen im Ländervergleich hohen Grunderwerbssteuer. „Dafür geht schon viel Eigenkapital drauf“, sagte Bleeck.
IVD-Sprecher Wanke sieht jetzt kaum noch Spielraum für weitere Preissprünge bei Wohnimmobilien. Er gehe von einer Seitwärtsbewegung sowohl bei Mieten als auch Kaufpreisen aus. Für frei stehende Einfamilienhäuser für eine mehrköpfige Familie müssten ab 350 000 Euro veranschlagt werden, so der Verbandssprecher. Dabei reden wir nicht unbedingt vom Erstbezug.“
Schwieriger sei der Hausverkauf in ländlichen Regionen fern der Städte. „Dort gibt es genug Angebote, aber zu wenig Nachfrage.“Es dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass Thüringen schrumpfe und die Einwohnerzahl unter die Markte von zwei Millionen sinke.