Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Fabbri verlässt Hotel „Elephant“
Sternekoch geht nach Jahren
Weimar. Das Sternerestaurant im Weimarer Traditionshotel „Elephant“verliert seinen Spitzenkoch Marcello Fabbri. Die Geschäftsleitung und der langjährige Küchenchef des Restaurants „Anna Amalia“hätten sich einvernehmlich getrennt, teilte das Hotel mit. Fabbri hat dort seit 25 Jahren gearbeitet.
In dieser Zeit stieg das „Anna Amalia“zu einem von aktuell zwei Gourmetrestaurants in Thüringen auf, das vom Hotelund Restaurantführer „Guide Michelin“mit einem Stern ausgezeichnet wurde. Fabbri ist auch im Restaurantführer „Gault&Millau“gelistet.
Das Hotel arbeite an einem neuen gastronomischen Konzept und hätte es nach eigenem Bekunden gern gesehen, wenn Fabbri dafür zur Verfügung gestanden hätte. „Wir bedauern diese Entscheidung sehr, respektieren sie aber natürlich“, sagte Hotel-Direktor Andreas Johannes Kartschoke. Fabbri war nach Stationen unter anderem in Ravenna, Mailand, München, Südtirol und Sardinien 1993 nach Weimar gekommen. Seit 2003 war das „Anna Amalia“ständig im „Guide Michelin“aufgeführt. Ob Fabbri trotz des Weggangs aus dem Weimarer Hotel Thüringen erhalten bleibt, war zunächst unklar.
Zugleich wurde am Dienstag öffentlich, dass der Erfurter Sternekoch Johannes Wallner seinen Job als Küchenchef im Restaurant „Clara“im „Kaisersaal“, ebenfalls mit einem MichelinStern ausgezeichnet und bei „Gault&Millau“geführt, demnächst aufgibt. Er wechselt nach Weimar, wie Kaisersaal-Geschäftsführer Thomas Günther sagte. Dass Wallner Fabbris Nachfolger wird, bestätigte eine Hotelsprecherin nicht. (dpa) Erfurt. Was fasziniert die Niederländer an Thüringen? Ist es die Landschaft? Sind es die Menschen? Locken die Kultur, das Essen, der Sport? Es ist wohl von allem etwas.
Jedenfalls kommen aus dem Nachbarland im Nordwesten Europas, das für seine flache Landschaft, die von Kanälen, Tulpenfeldern, Windmühlen und Radwegen durchzogen wird, die meisten Gäste nach Thüringen. Und das schon seit mehreren Jahren. 2017 wurden genau 41948 Ankünfte registriert mit mehr als 110 000 Übernachtungen. „Die Niederländer sind ein sehr reiselustiges Volk und sie haben es ja kilometermäßig bis zu uns auch nicht so weit. Zudem arbeiten wir dort sehr eng mit ansässigen Agenturen zusammen“, urteilt Kerstin Neumann, Sprecherin der Thüringer Tourismus-GmbH. Dahinter platzierten sich Polen, die Schweiz, Österreich und die USA, wobei sich gerade die Amerikaner sehr für das LutherReformationsjahr interessierten. Genaue Statistiken über die Anziehungskraft des Jubiläums existieren allerdings nicht.
Hoffen auf das Bauhaus-Jubiläum
Dass das jedoch nicht ausschlaggebend für den Besuch ist, zeigen die ersten Monate des Jahres 2018. Im April, dem bisher letzten ausgewerteten Monat, nimmt das niederländische Königreich weiter den Spitzenplatz ein, egal, ob die Ankünfte mit oder ohne Camping gerechnet werden. Wiederum belegt Polen da den zweiten Rang, wobei das osteuropäische Land im Gesamtzeitraum des Jahres 2018 sogar vorn liegt, „Wir können noch gar nicht genau sagen, weshalb so viele Menschen von dort zu uns kommen. Wir beobachten das “, sagt Kerstin Neumann, Dahinter folgen erneut die Schweiz und Österreich. „Und wir hoffen, dass in den nächsten Monaten gerade durch das anstehende BauhausJubiläum viele Gäste aus dem Ausland auch nach Thüringen kommen“, so Kerstin Neumann.
Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik erhöhte sich in den ersten vier Monaten des Jahres 2018 die Zahl der Gästeankünfte in den Beherbergungsbetrieben gegenüber dem Vorjahreszeitraum insgesamt um 1,5 Prozent auf mehr als eine Million. Die höchsten Zuwächse verzeichneten die Reisegebiete Hainich mit 21,0 Prozent und das Eichsfeld mit 12,4 Prozent. Erneut waren wiederum die Städte Erfurt, Jena, Weimar und Eisenach als Zielort begehrt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug ebenso wie im Vorjahr 2,6 Tage.
Die rund 62000 Betten der Thüringer Beherbergungsstätten waren von Januar bis April durchschnittlich zu 34,7 Prozent ausgelastet. Aus dem Ausland kamen dabei rund 62 000 Besucher, eine Anstieg von 2,7 Prozent. Die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste, die 6.1 Prozent ausmachen, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent auf 136 000. Sie blieben in Thüringen durchschnittlich 2,2 Tage.
Dass die Niederlande auch am Ende des Jahres den Spitzenplatz der Besuche im Freistaat einnehmen, daran gibt es kaum Zweifel. Umgedreht zieht es die Thüringer eher in Länder wie Spanien, die Türkei oder Griechenland. Dabei haben die Niederlande nicht nur sehenswerte Städte wie Amsterdam, Rotterdam oder Maastricht zu bieten...