Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Robben Island
Berlin. Robben Island ist eine Insel in der Tafelbucht im Atlantik. Sie liegt etwa zwölf Kilometer vor der südafrikanischen Küstenstadt Kapstadt und etwa sieben Kilometer vom nächstgelegenen Festlandabschnitt bei Bloubergstrand entfernt. Lange Zeit wurde sie als Gefängnisinsel genutzt, da Fluchtversuche wegen der Entfernung zum Land und wegen der kalten, gefährlichen Strömung praktisch aussichtslos waren. Nelson Mandela hat dort fast zwei Jahrzehnte als Häftling in einer vier Quadratmeter großen Einzelzelle verbracht. Mitte der 90er-Jahre wurde Robben Island zu einem Natur- und Nationaldenkmal ernannt und das frühere Gefängnisgebäude zu einem Museum umgestaltet. (red) Berlin. Nie genug Zeit für alles, oft ein schlechtes Gewissen. Und dann häufig noch die Blicke der anderen, die alles, was schiefgeht, mit der Familienkonstellation erklären: Papa hat vergessen, Tonpapier fürs Basteln in der Kita zu kaufen? Klar, ist ja alleinerziehend. Das Kind malt immer noch über den Rand? Natürlich, Mama arbeitet ja nachmittags, statt mit ihm zu üben. Keine Zeit für das Team-Meeting abends? Logisch, muss ja auf die Kinder aufpassen. Alleinerziehende in Deutschland stehen unter Druck. Und sie haben mit Vorurteilen zu kämpfen. Aber was von außen nicht sichtbar ist: Ihr größtes Problem ist das fehlende Geld.
Nach Angaben des Familienministeriums ist die Zahl der Kinder, für der Staat Unterhaltsvorschuss zahlt, seit einer Reform im vergangenen Jahr stark gestiegen. Erst seit Juli vergangenen Jahres springt der Staat auch bei Kindern über zwölf Jahren ein, wenn ein unterhaltspflichtiger Elternteil nicht zahlt. Zur gleichen Zeit wurde eine Begrenzung der Zahlung auf maximal sechs Jahre aufgehoben. Seitdem hat sich die Zahl der Fälle fast verdoppelt: Erhielten vor der Reform 414 000 Kinder die Vorschuss-Zahlungen, waren es schon im März dieses Jahres, wenige Monate nach dem Inkrafttreten, rund 714 000. Der Bedarf ist offenbar groß.
„Im Prinzip werden Alleinerziehende besteuert wie Singles.“
Nicola Berkhoff, Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) NRW