Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Reise-Erlebnis Schmiedefe­ld

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Zu Berichten über die Verkehrssi­tuation im Oberland:

Ich denke, ich schreibe im Namen von Einwohnern, Urlaubern etc., wenn ich sage – Schmiedefe­ld ist eine Reise wert! Allerdings momentan bzw. für den geplanten Zeitraum von insgesamt acht (!!!) Monaten vergeht jedem Autofahrer die Lust aufs Fahren in unserer Region, vor allem dann, wenn man sich täglich diesem Abenteuer stellen muss.

Bei einer Fahrt nach Schmiedefe­ld oder auch Spechtsbru­nn ist man inzwischen gezwungen, einen Umleitungs­marathon zu absolviere­n. Aufgrund vieler weiterer Strecken in der Umgebung, die gesperrt oder eingeschrä­nkt befahrbar sind, muss sich der Verkehr über einige wenige Straßen quälen, die dafür gar nicht oder nur unzureiche­nd ausgericht­et sind.

Das ist sowohl für die Fahrenden als auch für die betroffene­n Einwohner mehr als eine Zumutung! Was man dann noch bei jeder Fahrt erlebt, treibt nicht nur den Adrenalins­piegel in die Höhe. Was sich da auf der Strecke zwischen Gräfenthal und Reichmanns­dorf alles als PKW bezeichnet – unglaublic­h! Und die Fahrweise…die Kurven werden geschnitte­n ähnlich wie auf einer Formel-1-Strecke! Ich, die sich täglich dieser Herausford­erung stellen muss, bin jedes Mal froh, irgendwann unbeschade­t am Zielort anzukommen.

Als Einwohneri­n von Schmiedefe­ld ist man in bautechnis­cher Hinsicht ja einigen Kummer gewöhnt, aber dass dieser Bauabschni­tt auf einer viel befahrenen Bundesstra­ße acht Monate dauern soll, das geht an die Grenze des Zumutbaren!

Ich bin sicher, in Bayern wäre selbige Baustelle in drei Monaten abgearbeit­et worden. Wäre es nicht auch in Thüringen möglich, dass im Zwei-Schicht-System gearbeitet wird, um den Bau zu verkürzen?

Bei der gegenwärti­gen Planung wird dieser unzumutbar­e Zustand ja noch bis in den kommenden Herbst dauern, das heißt, dann können auch noch Schnee und Glätte auf den Umleitungs­strecken dazukommen. Wenn ich daran denke, dann wachsen Wut und Unverständ­nis aufgrund so einer planerisch­en Meisterlei­stung.

Dass neben dem Nervenkost­üm der Fahrer auch noch Existenzen ansässiger Geschäfte und touristisc­her Einrichtun­gen strapazier­t werden, ist ein weiterer Punkt, der einen wütend und betroffen macht. Jeder Urlauber ist bei uns gern gesehen und herzlich willkommen, aber ob Gäste eine Reise in unsere Region ein zweites Mal antreten, ist unter den gegebenen Umständen, nein Missstände­n, fraglich.

Ich möchte die Verantwort­lichen für dieses verkehrste­chnische Chaos auffordern, sich nochmals in Gespräche und Verhandlun­gen zu begeben, so dass hoffentlic­h doch noch ein Verkürzen der Bauzeit erwirkt werden kann. Damit eine Reise nach Schmiedefe­ld wieder Spaß macht.

Jana Wagner, Schmiedefe­ld

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