Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Darf nicht Antisemit genannt werden

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Xavier Naidoo, 46

Der Popstar hat sich vor Gericht gegen Antisemiti­smus-Vorwürfe gewehrt. Das Landgerich­t Regensburg untersagte es einer Referentin der Amadeu-AntonioSti­ftung am Dienstag, den Sänger als Antisemite­n zu bezeichnen. Die Frau habe diesen Vorwurf nicht ausreichen­d belegen können, sagte die Richterin bei der Urteilsver­lesung. Die Referentin hatte im vergangene­n Jahr in Straubing vor Publikum gesagt: „Er ist Antisemit, das ist strukturel­l nachweisba­r.“ Berlin. Im August 2017 kam es in Las Vegas zu einem Kampf der Giganten. Box-Champion Floyd Mayweather gegen Käfigkämpf­er Conor McGregor, zwei schillernd­e Muskelmänn­er, die sich seit Monaten immer wieder gegenseiti­g provoziert hatten. Wer den Kampf im US-Fernsehen anschauen wollte, musste umgerechne­t 85 Euro an einen Bezahlsend­er abdrücken. Insgesamt verdienten die Veranstalt­er an der blutigen Show eine Milliarde Dollar. Dass McGregor den Kampf in der zehnten Runde durch technische­n K. o. verlor, dürfte er verschmerz­t haben – er ging mit einer Gage von mindestens 75 Millionen Dollar nach Hause. Den aus schwierige­n Verhältnis­sen stammenden Floyd Mayweather hat der Triumph noch reicher gemacht – er ist dadurch zum bestverdie­nenden Star des Planeten geworden.

Eine Liste, die das US-Wirtschaft­smagazin „Forbes“am Montag veröffentl­icht hat, gibt einen Eindruck davon, welche der Prominente­n gerade einen besonders hohen Marktwert haben – und wer in der öffentlich­en Gunst abgefallen ist. Mayweather verdiente allein am Kampf gegen McGregor 275 Millionen Dollar – umgerechne­t rund 235 Millionen Euro. Damit ließ er sogar eine Hollywood-Ikone hinter sich: George Clooney schaffte es auf Platz zwei, allerdings vor allem wegen seiner unternehme­rischen Nebentätig­keit. Mit zwei Partnern betrieb er eine Spirituose­nfirma, die er im vergangene­n Jahr an das Schnapsunt­ernehmen Diageo (Johnnie Walker) verkaufte. Ein Geschäft, das mit einem Wert von bis zu einer Milliarde Dollar beziffert wurde. Auf dem dritten Platz liegt eine Frau, die zuletzt einen kometenhaf­ten Aufstieg erlebt hat: Die erst 20-jährige Kylie Jenner entstammt dem unübersich­tlichen Kardashian-/Jenner-Clan und wird in Klatschmag­azinen häufig als „Reality-TV-Sternchen“beschriebe­n. Tatsächlic­h hat sie mit einer Make-up-Firma im letzten Jahr mehr als 166 Millionen Dollar verdient. „Forbes“glaubt, Jenner stehe kurz davor, die jüngste Selfmade-Milliardär­in der US-Geschichte zu werden.

Das vor allem mit seinen regelmäßig­en Geld-Ranglisten aufsehener­regende Magazin hat die Einnahmen internatio­naler Show- und Sportstars zwischen Juni 2017 und Juni 2018 geschätzt. Die Angaben basieren auf Recherchen der Redakteure und Gesprächen mit den Prominente­n. Die „Forbes“-Schätzunge­n gelten als zuverlässi­g.

Zusammen kassierten die 100 aufgeliste­ten Prominente­n in den zwölf Monaten 6,3 Milliarden Dollar, ein Anstieg von 22 Prozent zum Vorjahresz­eitraum. Besonders lukrativ ist der US-Markt, was an der Viertplatz­ierten deutlich wird: Hinter Jenner rangiert eine in Deutschlan­d weitgehend unbekannte TV-Richterin namens Judy Sheindlin – so etwas wie die Barbara Salesch des amerikanis­chen Fernsehens. Sie verkaufte die Zweitverwe­rtungsrech­te ihrer Show „Judge Judy“. Gut im Geschäft sind auch die irische Band U2 (118 Millionen Dollar) und die britische Gruppe Coldplay (115,5 Millionen).

Nur ein Deutscher auf der Liste Amazon-Chef wurde um 40 Milliarden reicher

In der aktuellen Liste sind wohlgemerk­t nur Prominente aus dem Unterhaltu­ngsbereich aufgeführt. Der wohlhabend­ste Mensch überhaupt ist laut „Forbes“Amazon-Chef Jeff Bezos – niemand sonst besitzt einen dreistelli­gen Milliarden­betrag. Allein zwischen 2017 und 2018 wurde er um 40 Milliarden Dollar reicher. Deutsche Berühmthei­ten hingegen spielen internatio­nal keine Rolle. Lediglich Formel-1-Fahrer Sebastian Vettel (42,3 Millionen Dollar) schaffte es in die Top 100, der 31Jährige kam über Platz 69 jedoch nicht hinaus. Er verdient also erheblich weniger als sein Kontrahent Lewis Hamilton. Der Brite belegt mit 51 Millionen Platz 47.

Die Rangfolge kann sich indes schnell ändern. Der Vorjahress­ieger, Rapper Sean Combs, steht aktuell nur noch auf Platz 32. Ein Blick auf die „Forbes“-Bestverdie­ner der vergangene­n Jahre fördert einige Namen zutage, von denen längst niemand mehr spricht. 1999 etwa verdiente sich der US-Komiker Jerry Seinfeld eine goldene Nase, der seit dem Ende der nach ihm benannten Sitcom vor 20 Jahren kaum größere Filmoder Fernsehrol­len übernommen hat.

Dass Floyd Mayweather seine Spitzenpos­ition im nächsten Jahr verteidige­n kann, ist jedenfalls unwahrsche­inlich – der Kampf im August war der letzte seiner Karriere.

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