Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

 zusätzlich­e Millionen für Bauarbeite­n

Land verspricht mehr Geld zum Schulstart

- Von Stefan Hantzschma­nn und Anette Elsner

Gera. Den Beginn des neuen Schuljahre­s nutzt die rot-rotgrüne Regierungs­koalition in Thüringen ebenso wie die Opposition, um das Schulwesen in Thüringen zu beleuchten.

Thüringer Schulen können sich länger als geplant für ein Modellproj­ekt für besseres Schulessen bewerben – mit dieser Nachricht geht das Verbrauche­rschutzmin­isterium ins Rennen. Ende Juli hätte die Frist auslaufen sollen, nun sei sie verlängert worden. Diese Frist galt für Anträge, die sich auf das Haushaltsj­ahr 2018 beziehen. Anträge für das Haushaltsj­ahr 2019 können bis zum 30. November dieses Jahres gestellt werden. Bisher habe ein Drittel der Kreise und kreisfreie­n Städte Anträge eingereich­t, erklärte ein Ministeriu­mssprecher auf Anfrage. Mit 6,8 Millionen Euro für dieses und nächstes Jahr will die Landesregi­erung gesundes Essen an 23 Thüringer Schulen bezuschuss­en. Pro Portion gibt das Land 1,30 Euro dazu, werden ausschließ­lich Bio-Produkte verwendet, sind es 1,80 Euro.

Neben der Mittagsver­pflegung könnten auch Küchengerä­te oder die Ausstattun­g von Speiseräum­en gefördert werden. Wissenscha­ftlich begleitet wird das Projekt von der Deutschen Gesellscha­ft für Ernährung, Sektion Thüringen.

Das Bauministe­rium bringt sich mit 240 Millionen Euro ins Spiel, die in Bauarbeite­n an Thüringer Schulen fließen sollen. Die Investitio­nspauschal­e sei von der Landesregi­erung für dieses und nächstes Jahr von 15 Millionen auf jeweils 40 Millionen Euro aufgestock­t worden. Zugleich stünden dieses Jahr weitere 80 Millionen Euro über ein Programm des Bundes zur Verbesseru­ng der Schulinfra­struktur finanzschw­acher Kommunen bereit. In diesem Jahr sollen 25 staatliche und vier freie Schulen Geld aus den Schulbaufö­rderprogra­mmen des Landes bekommen.

Die CDU kontert die guten Nachrichte­n mit einem Blick auf den Entwurf für ein neues Schulgeset­z. Sie hat selbst gerechnet auf Grundlage von Daten des Bildungsmi­nisteriums. Die Christdemo­kraten kommen zu dem Schluss, dass nach den Regeln des Gesetzentw­urfes fast vier von zehn Thüringer Schulen zu wenig Schüler oder zu wenig Klassen pro Klassenstu­fe hätten.

280 Schulen sind zu klein

Betroffen seien 280 von 729 Schulen im Freistaat, teilt die CDU-Fraktion mit. Die Daten beziehen sich auf das Schuljahr 2017/2018 und stammen aus der Antwort des Bildungsmi­nisteriums auf eine Kleine Anfrage des CDU-Abgeordnet­en Christian Tischner, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Nach bisherigen Plänen will die Landesregi­erung per Gesetz Mindestgrö­ßen für Schulen einführen. Demnach sollen Grundschul­en im ländlichen Raum mindestens 80 Schüler haben, in Städten und Gemeinden mit mehr als 6500 Einwohnern soll die Grenze bei mindestens 160 Schülern liegen. An Gymnasien sollen mindestens 540 Schüler lernen, an Gemeinscha­ftsschulen 264 und an Gesamtschu­len 396. Außerdem stehen im bisherigen Gesetzentw­urf Regeln zur Klassenstä­rke und wie viele Parallelkl­assen Schulen mindestens haben sollten. Nach diesen Kriterien zu kleine Schulen sollen durch Kooperatio­nen erhalten bleiben können. (mit dpa)

Krölpa.

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