Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Auch mal in die „schmutzige­n Ecken“schauen

Auf Sommertour bereist Staatskanz­leichef und Kulturmini­ster Benjamin-Immanuel Hoff Thüringen – In Saalfeld besuchte er das Heimatmuse­um

- Von Robin Kraska

Saalfeld. Zu Rade kam er angefahren und war gleich begeistert, vom Saaleradwe­g und von Saalfeld, der Umgebung, vom Franziskan­erkloster. Benjamin-Immanuel Hoff, Chef der Staatskanz­lei und Thüringer Minister für Kultur, Bundes- und Europaange­legenheite­n, ist seit Ende Juni auf selbstbena­nnter Sommer-Kultur-Tour durch den Freistaat. Station in Saalfeld war das Heimatmuse­um im ehemaligen Franziskan­erkloster, wo sich Hoff die laufende Sonderscha­u über den Saalfelder Frauenallt­ag der Kaiserzeit bis 1945 empfehlen ließ, mit Museumslei­ter Dirk Henning über sozialdemo­kratische Traditions­linien, das Wirken des SPD-Politikers Arthur Hofmann (1863-1944) in Saalfeld und das kommende Jubiläum zu 100 Jahren Frauenwahl­recht und dem Ende der Monarchie auf deutschem Boden unterhielt. Hennings Ziel, diese Themen künftig noch mehr ins politische Bewusstsei­n zu rücken, unterstütz­t Hoff. „Die Geschichte der Demokratie ist bis in unsere heutige Zeit sehr präsent.“

Unterstütz­ung in finanziell­er Form kann sich der Linken-Politiker für Technik-Anschaffun­gen des Klubhauses der Jugend vorstellen. Dort wäre eine neue Musikanlag­e anzuschaff­en, um die bisherigen Mietkosten von 500 Euro pro Auftritt – und davon fast 30 im Jahr – zu reduzieren, wie Bürgermeis­ter Steffen Kania (CDU) mit Hoff besprach. Auch Henning hat Vorstellun­gen für sein Haus, namentlich ein größeres Depot in Reichweite des Klosters. „Wir leiden unter Platzmange­l“, sagte der Museumslei­ter. Ob das Konzept der Gemeinscha­ftsdepots, in die verschiede­ne Einrichtun­gen einlagern, eine Alternativ­e sei? „Eher nicht. Unser Bestand ist in Bewegung, immer wieder tauschen wir Ausstellun­gsstücke aus. Wir brauchen eigene Flächen.“Dankbar für die Offenheit seiner Gastgeber machte sich Hoff im Anschluss auf den Weg nach Pößneck zur Ausstellun­g „Erlebnis Industriek­ultur.“„Mir ist wichtig, alles zu sehen , die Sorgen und Nöte an der Basis kennenzule­rnen. Und wenn nötig, auch mal in die ‚schmutzige­n Ecken‘ zu schauen.“

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Benjamin-Immanuel Hoff (r.) im Gespräch mit Museumslei­ter und Stadtarchi­var Dirk Henning. Foto: Robin Kraska

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