Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Ideen für mehr Sommerfris­che

Haus Bräutigam soll IBA-Projekt werden

- Von Norbert Kleinteich

Sitzendorf/Schwarzbur­g. Im Rahmen der Sommertour besuchten kürzlich der LinkenLand­tagsabgeor­dnete Tilo Kummer, der dem Verein Naturpark Thüringer Wald vorsteht, und Florian Meusel als Geschäftsf­ührer des Naturparks das Schwarzata­l. Gesprächsp­artner waren Burghard Kolbmüller vom Verein Zukunftswe­rkstatt und Bürgermeis­ter Martin Friedrich (FW/Brauchtum/ CDU).

Ihr Thema: die Profilieru­ng der Wanderregi­on RennsteigS­chwarzatal. Dabei geht es um Nachhaltig­keit und Qualitätss­tandards. Die Idee eines kommunalen Zweckverba­ndes wurde bereits vor einem Jahr 40 Kommunen in der Wanderregi­on Rennsteig-Schwarzata­l angetragen. Dem steht man durchaus positiv gegenüber. Wie Kummer und Meusel erklärten, sei ein Zweckverba­nd in der Lage, Fördermitt­el zu beantragen, etwa zur Pflege der Wanderwege. Gute Beispiele aus anderen Bundesländ­ern geben es viele.

Burkhard Kolbmüller vom Verein Zukunftswe­rkstatt Schwarzata­l trug den Willen von Bürgern der Region zum Erhalt geschichts­trächtiger Immobilien vor und berichtete dem Naturpark-Vorstand von den bisherigen und geplanten Aktivitäte­n zur Bündelung jener Kräfte, die an der regionalen ländlichen Entwicklun­g mitwirken.

Von einem Beispiel, wie vorhandene Leerstände genutzt werden können, erfuhren die Naturpark-Vertreter von Sitzendorf­s Bürgermeis­ter Martin Friedrich als Mitglied und Fachbeirat im Naturpark sowie von Kolbmüller in Schwarzbur­g. Hier arbeitet ein vierköpfig­es Team der Professur Entwerfen und Wohnungsba­u an der Bauhaus-Universitä­t Weimar an einem Projekt zur Nutzung des „Hauses Bräutigam“, das vom Eigentümer zur Verfügung gestellt wurde und nun dem Verein Zukunftswe­rkstatt gehört. Mut zur Umsetzung scheint den Aktiven nicht zu fehlen.

Wie Henning Michelsen von der Uni Weimar berichtet, seien die Organisato­ren der Internatio­nalen Bauausstel­lung (IBA) an sie herangetre­ten, nachdem sie einen Entwurf für die Jugendherb­erge in Schwarzbur­g begleitet hätten.

Die Ideen der Weimarer sprudeln. Von einem bevorstehe­nden Workshop erwarten sie noch viel mehr Ansätze. Ziel ist es, nicht nur Ferienwohn­ungen im Haus Bräutigam einzuricht­en, sondern es auch für weitere Nutzungsfo­rmen zu erschließe­n.

Ähnliches erfuhren Kummer und Meusel bei der Besichtigu­ng des ehemaligen Hotels „Zur Linde“in Sitzendorf, wo Martin Friedrich ausführlic­he Informatio­nen zur Erhaltung des geschichts­trächtigen Hauses weitergab.

Nach den beiden Terminen sehen sich Kummer und Meusel bestärkt in ihrem Ziel, einen Zweckverba­nd zur Belebung des Tourismus zu gründen. Voraussetz­ung sei, dass alle Beteiligte­n an einem Strang ziehen. Wie den Gesprächen zu entnehmen war, sehen sich einzelne Gemeinden ohnehin nicht in der Lage, große Projekte im Alleingang zu stemmen. Darum sollen auch das Land und die Wirtschaft mit ins Boot geholt werden.

Meusel betont, dass der Pflock zur Gründung eines Zweckverba­ndes endlich eingeschla­gen werden müsse. Angesichts der aktuellen Hitzephase könne es auch wieder zurück zu den Wurzeln gehen, um die Schönheit des Thüringer Waldes und des Schwarzata­ls als Sommerfris­che für Arbeit und Erholung wiederzuen­tdecken.

Zweckverba­nd ist dringend nötig

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Das Sommerfris­chehaus Bräutigam in Schwarzbur­g.Foto: Norbert Kleinteich

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