Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Kunst aus der Dose
Jugendliche gestalten farbenfrohe Trafostation in Rudolstadt – weitere Projekte geplant
ausgeschnitten und vorbereitet werden. Gestern war es dann endlich soweit. Die Schablonen wurden an die Wand gebracht, die Motive gesprüht, die Konturen gezogen und versiegelt.
Als besonders gilt hierbei der Nightglow-Effekt. Die Konturen des Bildes bzw. der einzelnen Motive werden damit nachgezogen. Die Effektfarbe lädt sich tagsüber über die Sonne oder künstliches Licht auf und gibt ihre Leuchtkraft im Dunkeln wieder an die Umgebung ab. Hierdurch leuchtet das Graffiti im Dunkeln.
„Alle haben im Team gearbeitet“, lobt der Chef. „Das war krass, hat super Spaß gemacht und sieht astrein aus“, findet Lenny. Geballte Farb-Power mit unterschiedlichen Themen. „Ein Beispiel für brillante Kunst und eine coole Geschichte“, grient Sarah.
Egal, wie man selbst zu Graffiti steht, bleibt festzuhalten, dass etwas Beeindruckendes geschaffen wurde. Kunst, die unterhält. Kunst, die zum Stehenbleiben und Betrachten einlädt.
Vom 19. bis 21. September folgt noch ein Aufbauprojekt auf dem Jugendplatz in Bad Blankenburg, wo legale und mobile Sprühflächen installiert werden und im Zuge dessen ein Graffitiund Rap Battle mit Künstlern und Jugendlichen ausgetragen werden soll. Die Flächen sollen dann bis zum Winter in Bad Blankenburg verbleiben und anschließend in die benachbarten Städte und Gemeinden wandern, wo sie jeweils für ungefähr ein halbes Jahr verbleiben.
Die Graffitikunst als sozialisierende Funktion sollte unter den Bürgern mehr anerkannt und weniger diffamiert werden, sagen alle am Projekt Beteiligten. Halten wir es doch mit der eingangs erwähnten Band um Frontmann Norbert Leisegang: „Graffitis machen graue Wände lebendig.“