Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
HSG muss neue Mannschaft formen und dennoch im Vorderfeld landen
Die Handballer der HSG Saalfeld-Könitz wollen unter die besten Sechs und sich damit für die neue l i ige Landesliga qualifizieren
Saalfeld. Irgendwie kam es doch schon überraschend: Als die HSG Saalfeld-Könitz am Ende der vergangenen Saison ihren freiwilligen Rückzug aus der Thüringenliga bekannt gab, konnten das Außenstehende nicht so recht glauben. Doch personelle Gründe ließen den Verantwortlichen, die diese Entscheidung auch in Absprache mit dem Team trafen, keine Alternative. „Und auch aus heutiger Sicht war dieser Schritt richtig“, sagt HSG-Coach Christian Wolfram.
Der Trainer, der auf eine Handvoll Stammspieler in der bevorstehenden Landesliga-Saison verzichten muss, startete vor wenigen Tagen mit seinem Team in die Vorbereitung. Vorher war Trainieren und Handballspielen zwar nicht verboten, aber wenn es der eine oder andere tat, war das freiwillig. Jetzt ist das anders, das Training organisiert und quasi verpflichtend: In den ersten zwei Wochen habe man draußen trainiert, mit der Öffnung der Sporthallen geht es jetzt unter das Dach. Und die Trainingsintensität wird im Vergleich zur Thüringenliga-Saison nicht weniger: „Wir werden auch weiterhin, so wie in der letzten Saison, drei Mal die Woche trainieren“, so Wolfram.
Dabei wird der Trainer, der in der vergangenen Spielzeit mit seinem Team den drittletzten Platz erreichte und damit sportlich die Klasse hielt, auf solche Haudegen wie Jörg Schmeißer, Stefan Matussek oder auch Christoph Zapf verzichten müssen. Ebenso stehen Florian Hecker und Christoph Schuchardt zwei wichtige Spieler nicht zur Verfügung, muss sich Florian Gerner nach gerissenem Kreuzband einer Operation unterziehen. „Und dazu kommen noch ein paar Wackelkandidaten, die vor allem aus zeitlichen Gründen keine Thüringenliga mehr spielen wollten“, so Wolfram. Immerhin stehen für die Landesliga-Spieler ganze zehn Begegnungen weniger auf dem Programm als in der höheren Spielklasse.
So war es nur allzu verständlich, dass die HSG zum einen den Rückzug in die Landesliga wahrnahm, zum anderen verstärkt A-Jugendliche in das Männertraining einbaut. Hinzu kommen eine Handvoll Spieler aus der zweiten Mannschaft, die bei personellen Engpässen aushelfen sollen. „Aber mit zwölf Spieler“, so rechnet Christian Wolfram vor, „ gehen wir jetzt erst einmal als Stammbesetzung in die Saison.“
In der wollen sich die Saalfelder und Könitzer „erst einmal finden“. Und dennoch „oben mitspielen“, so der Coach, der das kommende Spieljahr vornehmlich als Jahr des Aufbaues einer neuen Mannschaft sieht. Dennoch muss das Team schon schlagkräftig sein, denn in der kommenden Saison steht die Qualifikation für die eingleisige Landesliga ab der Spielzeit 2019/20 an. Und so muss man in den beiden aktuell existierenden Staffeln zumindest unter die besten sechs Teams kommen, um in der neuen Saison Landesliga spielen zu dürfen. „Ein richtiger Schritt“, wie Christian Wolfram findet. Und insofern ist das Ziel für die HSG-Akteure klar umrissen: Mindestens Sechster werden und sich für die Zukunft gut einspielen.
Denn mittelfristig, so dürfte klar sein, sehen sich die Handballer der HSG schon in der Thüringenliga.