Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Das Ergebnis akribischer Forschungstätigkeit
Die Autoren Jens Henkel, Konrad Kessler und Mirko Albrecht stellen in Schwarzburg das Buch zur Zeughaus-Sammlung vor
Schwarzburg. Es ist fünf Kilo schwer, beinhaltet über 520 Seiten und ist mit 68 Euro nicht gerade ein Schnäppchen: Das Buch zur Schwarzburger Zeughaussammlung. Vor allem aber ist es das Ergebnis einer mehr als intensiven über sechsjährigen Arbeit von Experten. Noch nie zuvor gab es eine solch hochwertige Publikation zu dieser einmaligen Waffensammlung.
Drei Herren, die maßgeblich an der Entstehung beteiligt waren, stellten das Buch am Sonnabend in Schwarzburg vor: Autor Jens Henkel, Konrad Kessler, zuständig für den Katalogteil, und Mirko Albrecht, verantwortlich für alles, was mit Gestaltung und Druck zu tun hat.
„Es braucht Experten aus ganz vielen Spezialgebieten für so ein Vorhaben. Sie zu finden ist schon eine Kunst“, sagte Jens Henkel. Die erste Inventaraufzeichnung stammt aus der Zeit um 1550.
„In den Inventaren waren später für eine Waffe vier oder fünf verschiedene Beschreibungen zu finden“, gibt er einen kleinen Einblick in die akribische Forschungstätigkeit. „Mitunter waren Objekte in Rudolstädter Mundart beschrieben. Die erste bildhafte Überlieferungen gibt es erst um 1900“, sagt er. Damals war ein junger Schwede im Auftrag von Fürst Günther Victor damit befasst, eine Inventarliste zu erstellen.
Auf 120 Seiten bekommt der Leser zunächst einen Einblick in die Sammlungsgeschichte. Und erfährt dort auch einiges bisher Unbekanntes. Wie neue Details zum Geschehen auf dem Rudolstädter Güterbahnhof, auf dem die Waffen von 1945 bis 1949 fertig zum Abtransport in die Sowjetunion lagerten und wie durch ein Wunder verschont blieben. Oder die Begebenheit, bei der Jens Henkel nach dem Ende der DDR aus der ehemaligen VP Bereitschaft in Cumbach Waffenregale abholte, um sie auf der Heidecksburg aufzustellen.
Es folgen auf jeweils einer Doppelseite abgebildet etwa 200 Objekte. Eine fotografische Meisterleistung, für die Ulrich Fischer aus Gera verantwortlich ist. „Jetzt warten wir auf die Rezensionen der Fachwelt“, sind die Autoren gespannt.