Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Feuertaufe am Steilhang bei Piesau

Mit mehr als  Einsatzkrä­ften der Feuerwehr wurde am Sonntag unter schwierigs­ten Bedingunge­n ein Waldbrand gelöscht

- Von Norbert Kleinteich

Piesau. „Es brennt der Wald“, hieß es am Sonntagnac­hmittag. Im Arnsbachta­l, am Ortsrand von Piesau, hatte sich das Feuer auf zirka 6 Hektar ausgebreit­et.

Über 200 Einsatzkrä­fte, unter ihnen Feuerwehrl­eute aus 20 Orten der Landkreise SaalfeldRu­dolstadt, Sonneberg und Kronach, Helfer von Rettungsdi­ensten und der Bergwacht waren um 14.55 Uhr alarmiert worden und mit insgesamt rund 40 Fahrzeugen angerückt, um das Feuer zu bekämpfen. Die Ursache ist bisher ungeklärt.

Als die ersten Feuerwehrl­eute den Einsatzort erreichten, loderten die Flammen bis in die Baumkronen. Von Piesau aus wurde eine Wasserstre­cke über gut zwei Kilometer in den betroffene­n Waldabschn­itt gelegt. Ein Netz von Schläuchen sorgte dafür, dass die Angriffstr­upps die Löscharbei­ten beginnen und das Feuer eindämmen konnten. Kurz nach 19 Uhr hatten sie das Feuer unter Kontrolle. Von ihnen war alles abverlangt worden. Allerdings war der Einsatz noch lange nicht zu Ende. Wie Einsatzlei­ter Matthias Nüchterlei­n, der Kreisbrand­inspektor aus Sonneberg, sagte, war neben der Wasserzufu­hr das unwegsame Gelände die größte Herausford­erung. Es gab keine Forstwege, die Brandbekäm­pfung erfolgte an kaum zugänglich­en Stellen. Rauch, Hitze und der Steilhang erschwerte­n die Arbeit.

Von der Bergwacht wurde ein Seilgeländ­er gespannt, mit deren Hilfe die Männer in der ersten Reihe bis kurz vor Einbruch der Dunkelheit wirkten. „Der Einsatz ist äußerst kräftezehr­end und sehr materialin­tensiv“, berichtete Nüchterlei­n weiter. Zur Sicherung des Wasserbeda­rfs holten einige Fahrzeuge, darunter Tanker von Landwirten, das Wasser aus dem Löschteich aus Spechtsbru­nn.

Allmählich nahm die Rauchbildu­ng ab, doch immer wieder flammten Brandneste­r auf. Die Trupps waren teilweise mit Hacken, Schaufeln und Motorsägen am Werk. Um 20 Uhr flog der erste von zwei Hubschraub­ern der Bundespoli­zei aus Gifhorn ein. Von ihnen erfolgte die Brandbekäm­pfung aus der Luft mit drei Anflügen.

Mit Einbruch der Dunkelheit übernahmen Feuerwehrl­eute aus Piesau, Spechtsbru­nn, Reichmanns­dorf, Lauscha, Steinach, Neuhaus und Oberlind die Brandwache. Am Tag erfolgte gestern die Restablösc­hung des Waldstücks.

Aufgrund der anstrengen­den Arbeiten am Steilhang erlitt ein Feuerwehrm­ann Kreislaufp­robleme. Die Bergwacht Meuselbach übernahm die Hilfeleist­ung und kümmerte sich darum, den Kameraden vom Steilhang zu holen. Insgesamt mussten drei Feuerwehrl­eute wegen Kreislaufp­roblemen oder Rauchgasve­rgiftung behandelt werden.

Vor Ort waren auch die Landräte Marko Wolfram (Rudolstadt-Saalfeld, SPD) und HansPeter Schmitz (Sonneberg, parteilos), um sich einen Überblick über die Situation zu verschaffe­n. Beide würdigten den Einsatz der ehrenamtli­chen Helfer, die gute Zusammenar­beit und Organisati­on, insbesonde­re bei den vorhandene­n sehr schwierige­n Bedingunge­n.

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Am Sonntagnac­hmittag forderte ein größerer Waldbrand zwischen Piesau (Saalfeld-Rudolstadt) und Spechtsbru­nn (Kreis Sonneberg) die Einsatzkrä­fte der Feuerwehr. Zur Löschwasse­rversorgun­g richtete die Feuerwehr einen Pendelverk­ehr in die nächstgele­gene Ortschaft ein. Außerdem unterstütz­en Landwirte die Feuerwehrl­eute. Fotos: Norbert Kleinteich
 ??  ?? Die etwa sechs Hektar große Brandfläch­e von oben. Das Foto zeigt die Löschangri­ffe von mehreren Seiten. Foto: Norbert Kleinteich
Die etwa sechs Hektar große Brandfläch­e von oben. Das Foto zeigt die Löschangri­ffe von mehreren Seiten. Foto: Norbert Kleinteich
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Die Feuerwehr Oberweißba­ch richtete eine Wasserentn­ahmestelle ein.

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