Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
In Zeigerheim sind die Zwetschen reif
Zum . Zwetschenfest am . und . September ist in dem -Seelen-Ort zwischen Rudolstadt und Bad Blankenburg wieder jede Menge los
Zeigerheim. Es war einmal ein Dorf, das wollte seinen Gästen etwas Besonderes bieten. Ein Fest für alle Sinne. Und so gab irgendwann eine süße, blaue Frucht, die Zwetsche, dem Fest seinen Namen und machte Zeigerheim über die Grenzen der Region hinaus bekannt.
So, oder so ähnlich würde ein Märchenerzähler wahrscheinlich den Kindern die Geschichte vom Ortsteil der Stadt Bad Blankenburg erzählen. Damit die mittlerweile 18. Auflage des beliebten Zwetschenfests, am 1. und 2. September, einmal mehr zu einem nachhaltigen Erlebnis wird ziehen die Macher vom Heimatverein, um die Vorsitzende Maren Kruschwitz, wieder alle Register des Vereinslebens. Heute entsteinen die Frauen die Pflaumen. Es wird gelacht, geplaudert, gescherzt. Die Bäume hängen in diesem Jahr besonders voll mit den blauen Früchten. Dementsprechend ist die Truppe ist gut drauf und freut sich auf das Fest, welches der absolute Höhepunkt im Vereinslebenden ist. „Wir bringen uns alle in die Feierlichkeiten mit ein“sagt Franzi. Hundert Bleche mit leckeren, hausgemachten Zwetschenkuchen in den verschiedensten Variationen sind Pflicht. Erfahrungsgemäß geht dieser weg wie warme Semmeln. „Wer sein Aktionsradius nicht nur auf das Dorfzentrum beschränken will, kann an jeder Ecke etwas Interessantes entdecken“, verspricht die Chefin. Der Verein ist das Lebenselixier des Dorfes. Ohne ihn und das ehrenamtliche Engagement seiner Mitglieder und der vielen Helfer vor und hinter den Kulissen hätte Zeigerheim weit weniger zu bieten. Die Veranstaltung ist ein Fest der Farben, der Bilder und der Genüsse. Ein Fest für die Sinne, hier kann man noch wirklich hören, sehen, riechen und schmecken.
Die Zwetsche gehört zu Zeigerheim wie das Bier zu Watzdorf oder der Lavendel zu Bad Blankenburg. Inzwischen wird alle zwei Jahre ein „Zwetschenfest“gefeiert, das weit über die Dorfgrenzen hinaus Popularität genießt. Die Organisatoren wollen dafür sorgen, dass auch zur diesjährigen Auflage mit zahlreichem historischem Handwerk, Spiel, und Live-Musik wieder viele Besucher in das idyllische Fachwerkdörfchen pilgern. Auch für die Kinder wird jede Menge geboten. Fröbels Prickeltechnik trifft beim Märchenerzählen auf Ankerbausteine und beim Ponyreiten dürften ganz besonders die Mädchen auf ihre Kosten kommen. Wer also Appetit auf die blauen, saftigen Energiespender hat der macht sich an dem Wochenende auf den Weg in den 120-Seelen-Ort. Auch diejenigen, die eher herzhafte Speisen bevorzugen, kommen bei der Veranstaltung auf ihre Kosten. Los geht es am 1. September mit der Zwetschenparty. Da bleibt garantiert kein Kuchenkrümel übrig.