Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
Nicht das beste Pferd im Stall gewinnt
André Stude holt sich den Großen Preis von Merkendorf mit Mont Blanc, mit dem er erst seit ein paar Wochen springt
Merkendorf. Eigentlich ist Quiz sein bestes Pferd im Stall, doch beim Großen Preis von Merkendorf leistete sich André Stude auf ihm in der Siegerrunde einen Abwurf und kam auf Platz sechs. „Ich glaube, dass kann ich verschmerzen, das war mein einziger Abwurf an diesem Wochenende.“Gewonnen hat der 35-Jährige das S-Springen zum Abschluss der Mitteldeutschen Reitertage dennoch. Auf Mont Blanc war der Reiter vom RFV Moritzburg sowohl im ersten Umlauf als auch in der Siegerrunde fehlerfrei geblieben und hatte in 40,17 s die schnellste Zeit erzielt.
„Das war ein super Wochenende“, sagt er nach seinem nun schon dritten Sieg beim Großen Preis von Merkendorf. Die Erwartungen seien gar nicht so hoch gewesen. „Ich war krank, das war erst mein drittes Turnier nach der langen Pause.“
Vor allem, dass er mit Mont Blanc so erfolgreich sein würde, hätte er nicht gedacht. „Er ist neu in meiner Kollektion. Doch wir sind schon richtig gut zusammen gewachsen.“Und so vertraute er auch auf Mont Blanc, als es ans Barrierespringen am Sonnabendabend ging. Gemeinsam mit Jens Heine (RC Leipzig) meisterte er 1,90 Meter und ließ es dabei bewenden – so gab es zwei Sieger. „Mont Blanc hätte auch die zwei Meter geschafft, doch ich hatte die Hosen voll“, sagt er und lacht. Das Barierespringen wird nicht geübt, erst zum zweiten Mal sei er mit Mont Blanc auf Höhenjagd gegangen, „er weiß schon, wie es geht“.
André Stude stammt aus dem sächsischen Langenbernsdorf, doch war er auch schon Thüringer Meister. „Ich bin einige Jahre für Thüringen geritten und habe auch meine Ausbildung zum Bereiter in Gera gemacht – bei Heinz Werner und Uta Müller.“Heute arbeitet der Pferdewirtschaftsmeister im Landesgestüt Moritzburg, bildet Pferde aus und reitet selbst erfolgreich.
In 41,14 s meisterte Charlott Zocher (RFV Bobersen) die Siegerrunde des Großen Preises und wurde Zweite. Platz drei ging an Ellen Kölz (PSV Leisnig/41,21 s). Mit Karina Köber war auch eine Reiterin des Gastgebers PSV Merkendorf nach einem fehlerfreien Umlauf auf Ciacomo in die Siegerrunde gekommen, doch dann fielen zwei Stangen – Platz neun.
Michael Kölz, der Dritte der deutschen Meisterschaften, hatte auf Cicero‘s Isaura den letzten Steilsprung verpatzt, war nicht in die Siegerrunde gekommen. „Das Pferd ist mir anvertraut worden, weil es sehr talentiert ist, aber auch Probleme in der Rittigkeit hat – und manchmal beim Sprung den Mut verliert, wie eben gesehen.“Doch er wolle weiter mit Cicero‘s Isaura arbeiten und auch gern wieder nach Merkendorf kommen, weil „es ein sehr schönes Turnier ist, mit viel Herz organisiert.“