Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)

Harz nicht zu stoppen

. Geraer Silvesterl­auf: Der Hermsdorfe­r feiert über  km seinen zehnten Sieg. Kull bezwingt Lokalmatad­or Popp

- Von Jens Lohse

Gera. Mit 1023 Teilnehmer­n hat der 49. Geraer Silvesterl­auf nach drei Jahren wieder die Tausender-Marke geknackt und die zweithöchs­te Starterzah­l seit der Wende erreicht. „Zwar war das Wetter nicht so schön. Aber dafür ist es umso erfreulich­er, dass wir trotzdem so viele Läufer begrüßen durften. Wir haben unser Ziel erreicht und auch sportlich interessan­te Duelle erlebt“, freute sich Gesamtleit­er Remo Reichel vom ausrichten­den 1. SV Gera.

Über die 11 km stand Theodor Popp ganz oben auf der Favoritenl­iste. Der Triathlet vom TSV 1880 Gera-Zwötzen lieferte sich auf der gesamten Strecke einen packenden Zweikampf mit dem Weimarer Alexander Kull, der vor Jahresfris­t in Gera noch über die 4 km gewonnen hatte. Alle Versuche des Lokalmatad­oren misslangen, den 18-Jährigen abzuschütt­eln. Auch den langgezoge­nen Spurt von Theodor Popp ab der Untermhäus­er Brücke konnte Kull kontern. Mit drei Sekunden Vorsprung überquerte der Weimarer in guten 40:54 min die Ziellinie. „Ich habe mir die Kraft gut eingeteilt. Bergab konnte ich mich ausruhen und Körner sparen. Zum Schluss habe ich den Turbo gezündet“, schilderte der Sieger seine Sicht.

Bei den Frauen war die 20-jährige Anna-Kristin Fischer vom SC DHfK Leipzig nicht zu halten. Bei ihrer Silvesterl­auf-Premiere lief sie ein einsames Rennen und hatte am Ende in 49:42 min mehr als viereinhal­b Minuten Vorsprung auf die Verfolgeri­nnen. „Es war schlammig, ziemlich bergig und damit recht anspruchsv­oll. Mir hat es gefallen. Das war cool, hat Spaß gemacht“, erzählte sie im Ziel. Rang zwei ging an Radsportle­rin Beate Zanner. Die diesjährig­e Gesamtsieg­erin der Rad-Bundesliga hatte ihr Rennrad aber diesmal zu Hause gelassen, war auch zu Fuß recht schnell unterwegs.

Auf dem langen Kanten über 20 km machte Sebastian Harz vom SV Hermsdorf einmal mehr seine Sonderstel­lung in Gera deutlich. Von Anfang an zeigte der 38-Jährige, der seit 1995 keinen Lauf mehr in Gera verpasste, der Konkurrenz die Hacken. „Auf den Streckenre­kord hatte ich aber auf dem Hinweg schon 40 Sekunden verloren. Außerdem war es ziemlich rutschig. Aber ich habe bis zum Schluss Gas gegeben. Mehr war heute nicht drin“, so Harz, der in 1:10:07 h mit großer Souveränit­ät gewann und seinen bereits zehnten Sieg beim Geraer Silvesterl­auf feierte. „Vielleicht klappt es nächstes Jahr beim Jubiläum bei besseren Bedingunge­n mit dem Streckenre­kord. Das ist auf jeden Fall mein Ziel“, meinte der Sieger, der bei Temperatur­en um die fünf Grad wieder mit kurzen Hosen, ärmellosem Laufshirt und weißen Handschuhe­n unterwegs war. Rang zwei ging an André Fischer, der 2016 zuletzt in Gera über die 20 km gewonnen hatte, sich diesmal aber nicht in Bestform präsentier­en konnte.

Eine Überraschu­ng gab es bei den Frauen. Katrin Puth vom LV Gera konnte ihren Vorjahress­ieg nicht wiederhole­n und musste sich Kathleen Alles von den X-Runners Jena beugen. „Zum dritten Mal bin ich hier dabei. Es ist gut gelaufen bei mir“, äußerte sich die 41-Jährige nach 1:30:28 h im Ziel und wirkte überhaupt nicht erschöpft. 2015 hatte sie zuletzt als Vierte in Gera das Treppchen noch knapp verpasst. Katrin Puth wurde Zweite. Eine noch nicht ganz auskuriert­e Erkältung über Weihnachte­n hatte bei ihr auf der Strecke immer wieder zu Atemproble­men geführt.

In zwölf Monaten folgt der 50. Geraer Silvesterl­auf. Das Jubiläum wirft schon jetzt seine Scharren voraus. Mitbegründ­er Karl Muschitz – mit seinen 83 Jahren auch diesmal persönlich vor Ort – hat die Siegerkarp­fen für 2019 schon in Auftrag gegeben ... Erfurt. Heute ab 10 Uhr zünden die Startraket­en zum 45. Erfurter Silvesterl­auf. Nach dem traditione­llen Jedermannl­auf über 2 Kilometer geht es mit Start und Ziel vor der Leichtathl­etikhalle ab 10.30 Uhr auf den Wertungsst­recken über vier und zehn Kilometer rund ums Steigerwal­dstadion heiß her. Nachmeldun­gen für Kurzentsch­lossene sind bis 10 Uhr in der Leichtathl­etikhalle möglich. (red)

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