Ostthüringer Zeitung (Saalfeld)
noch mal Stollenluft geschnuppert
Zur „Gesunden Stunde“in den Feengrotten können Eltern und Kinder gemeinsam inhalieren
Saalfeld. Jede Woche von Dienstag bis Sonntag ab 16.15 Uhr sind Erwachsene und Kinder zur „Gesunden Stunde“eingeladen, gemeinsam die besonders reine Luft mit fast 100 Prozent Luftfeuchte im Heilstollen der Feengrotten einzuatmen, zu entspannen und vielleicht auf den Geschmack regelmäßiger Besuche zu kommen. Familie Gruber aus Pößneck hat seit diesem März eine Jahreskarte, kam anfangs fast jeden Tag, inzwischen einmal wöchentlich, wie an diesem Samstag vor Silvester.
„Der Effekt ist erstaunlich, die Kinder sind seitdem viel weniger erkältet“, sagt Mutter Steffi. Die Grundschullehrerin ist Asthmatikerin und sei im Winter „meist dauerkrank“gewesen; auch sie selbst sei deutlich beschwerdefreier geworden, sagt sie: „Meine Lungenwerte haben sich messbar verbessert.“Ihr Nachwuchs im Alter von zwei und fünf Jahren kann sich währenddessen im Heilstollenreich frei bewegen. Steffi Gruber schätzt an der Heilstolleninhalation die „Natürlichkeit und Nebenwirkungsfreiheit“. Die Jahreskarte für 2019 wollen sie demnächst besorgen. Ebenfalls Stammgäste aus Pößneck: Familie Pohl.
„Wir kommen seit mindestens vier Jahren; die Bronchitis meines Enkels ist praktisch verschwunden“, sagt Großmutter Andrea Pohl, die als Erzieherin arbeitet und das Angebot regelmäßig auch mit ihrer Hortgruppe nutzt. Während der Inhalation vertreiben sie sich die Zeit mit Rätseln, Lesen und Bilderbüchern. Grottenführerin Angelika Wengerodt, die die Besucher betreut und entzündungshemmende Tees reicht, beobachtet seit dem Start des Angebots eine steigende Nachfrage. 1937 sei die Heilwirkung der Stollenluft erstmals genutzt worden.