Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Viele junge Gesichter hinter blitzenden Instrumenten
Wisentahalle war Schauplatz des . Blasmusikfestes der Original Oschitzer Blasmusikanten, die sich auch wieder musikalische Gäste eingeladen hatten
Schleiz. Wie erwartet strömten am Sonntagnachmittag viele Besucher in Richtung der Wisentahalle zum 12. Blasmusikfest der Oschitzer Blasmusikkanten. Die „Oschzer“, wie sie der Volksmund nennt, haben sich innerhalb von nunmehr 58 Jahren zu einer bekannten und beliebten Institution der Region entwickelt. Zu Schleiz gehören sie ebenso wie das Schleizer Dreieck und andere Wahrzeichen der Stadt. Das Schöne an den bodenständigen Blasmusikern: Man kann sie in großen Sälen, unter freiem Himmel, in Bierzelten, beim Karneval und ebenso bei kleinen Festlichkeiten antreffen.
Während sich der Saal füllte, flimmerten Fotos von den vielfältigen Auftritten der Oschitzer Blasmusik über eine Leinwand. Mit einem zünftigen Trommelwirbel marschierten die rot/ weiß gekleideten Musiker ein. Was diese Formation anderen Musikkapellen voraus hat, wurde jetzt deutlich. Hinter den chromblitzenden Instrumenten zeigten sich viele junge Gesichter. Das liegt wohl daran, dass hier das Erlernen eines Instrumentes über Generationen weitergegeben wird und der künstlerische Leiter Heinz Langer sich um den musikalischen Nachwuchs kümmert. Er hat von den 22 jungen Orchestermitgliedern 14 ausgebildet.
Ältere Zeitgenossen erinnern sich noch gut an das Gründungsmitglied Heini Tiersch. Jetzt mischt dessen Sohn Klaus Dieter mit, Enkelin Michaela meistert den Part der Sängerin und auch Urenkelin Marie-Luise findet man unter den Bläsern.
Die „Oschzer“brachten ihre Fans wieder mit beliebter Böhmischer Blasmusik in Stimmung. Stücke von Ernst Mosch, dem großen Vorbild des gesamten Orchesters, folgten. Vielseitigkeit bewies die Truppe mit Werken von James Last und dem Rosaroten Panther. Filmmusik stand ebenso auf dem Programm, wie der unverwüstliche Hit „Rosamunde“. Das Gesangsduo „Michaela und Steffen“wurde mit herzlichem Beifall bedacht,
Bravorufe kassierten auch die Instrumentalisten. Locker, immer mit einem Spaß auf den Lippen führte Christian Rank durchs Programm. Bei dem Titel „Griechischer Wein“von Udo Jürgens verriet er: „Wir sagen allerdings in unseren Oschitzer Gaststätten zum Wirt: Griechiches Bier“. Er hatte die Lacher auf seiner Seite.
Gemeinsam mit Frauen der Landgenossenschaft Dittersdorf kümmerten sich die Familienmitglieder der Oschitzer Blasmusiker um die Pausenversorgung. Sie boten selbst gebackenen Kuchen, belegte Brötchen sowie verschiedene Getränke an. Frauen und Mädchen standen dicht nebeneinander, sodass sie den Andrang flott bewältigten.
Heinz Langer bildet selbst den Nachwuchs aus Tröbnitz hatte schließlich den Farbfilm vergessen
Schwungvoll präsentierte sich nach der Pause das Jungendblasorchester Tröbnitz. Sie hatten flotte Titel traditioneller Blasmusik, bekannte Filmmusik und Hits aus den 20er Jahren auf Lager. Das Publikum machte mit bei „Der Haifisch, der hat Zähne“, und am Schluss sang die charmante Dirigentin Dominique Moratzky auch noch zur Begeisterung aller im Saal: „Du hast den Farbfilm vergessen.“
Den Schluss des Nachmittages bildeten die ausschließlich männlichen „Rosenbachtaler Blasmusikanten“aus Leubnitz im Vogtland. Sie haben sich vorrangig traditioneller Blasmusik verschrieben und ernteten ebenfalls verdienten Beifall.