Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Henri Meyer spricht am Freitag über seine Eindrücke aus Tschernobyl
Vortrag im Wasserkraftmuseum Ziegenrück: Nuklearkatastrophe vom . April liegt nun bereits Jahre zurück
Ziegenrück. Am Freitag vor 31 Jahren wurden die 50 000 Einwohner der ukrainischen Stadt Pripjet, nur wenige Kilometer entfernt vom Unglücksreaktor Tschernobyl gelegen, evakuiert. Die Nuklearkatastrophe dort lag zu diesem Zeitpunkt gerade einmal gut 30 Stunden zurück.
Über drei Jahrzehnte später nun, am 28. April um 18.30 Uhr, lädt das Wasserkraftmuseum in Ziegenrück alle Interessierten zu einem sicher sehr interessanten Vortrag mit dem Titel „Tschernobyl – eine Zeitreise von 1986 bis 2017“ein.
Es ist der Bericht einer Reise von Henri Meyer, dem Leiter des Energiezentrums Schleiz im Schießhausweg 1. Er besuchte erst im Februar die Region um Tschernobyl und das Kraftwerk. In seinem Vortrag dokumentiert er mit Bildern und Kurzvideos die Katastrophe von 1986 sowie die Entwicklung in der Ukraine und in Europa bis heute.
„Ich war damals im Jahr 1986, als es passiert ist, noch Lehrling im ersten/zweiten Lehrjahr. Seither haben mich die Ereignisse dort durch mein ganzes Berufsleben begleitet“, erinnert sich der gelernte Elektriker und jetzige Elektromeister. Energie – und alles was damit zusammenhängt – ist bis heute sein Metier. Interessiert habe er über all die Jahre die Berichterstattung der Medien aus dem Unglücksgebiet und auch die Anstrengungen verfolgt, die Lage vor Ort wieder in den Griff zu bekommen. „Jetzt kam ja im November 2016 dieser neue Sarkophag auf die Reaktorruine“, so Henri Meyer. Im Februar 2017 hatte er alle Genehmigungen zusammen, um in das Gebiet einreisen zu dürfen und alles einmal mit eigenen Augen zu sehen. Unterwegs war er im Sperrgürtel, der das Gebiet in einem Radius von noch 30 Kilometern umgibt. Die Kontrollposten sind mit Militär besetzt. Meyer war in den verlassenen Dörfern, auf dem Kraftwerksgelände selbst und natürlich auch in Pripjet, der evakuierten Stadt. Mit dem Wissen um Tschernobyl schwenkt er in seinem Vortrag dann auch zur Energiepolitik im heutigen „restlichen“Europa. (U.L.) Fritz Albert Schrehardt aus Hirschberg, geboren am 6. April um 6.22 Uhr, 3906 Gramm schwer und 53 Zentimeter groß.