Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Angriff auf den Lebensstil
Der Terror ist nach Großbritannien zurückgekehrt. Mit 22 Toten ist der Anschlag von Manchester die schlimmste Terrortat seit dem Angriff auf die UBahn von London im Juli 2005. Seitdem hat es zwar immer wieder Anschläge gegeben – zuletzt im März die Messerattacke vor dem Parlament. Doch der Anschlag in Manchester hat eine neue Qualität. Erstmals hat ein Terrorist ein Pop-Konzert ins Visier genommen, das überwiegend von Kindern und Teenagern besucht wurde.
Der Umgang mit der Gefahr ist in Zeiten des Terrors schwieriger geworden. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“(IS) zwingt die Menschen zu neuer Vorsicht. Gestern bekannte sich die Terrorgruppe zur Bluttat von Manchester. Derartige Pläne gab es offenbar schon länger. In seinem Internetmagazin „Rumiyah“vom Mai hatte der IS die Parole ausgegeben, Anschläge auf Konzerthallen auszuführen.
Die Briten sind allerdings eine Nation, die mit dem Terror eine Erfahrung hat. In den 1970erund 80er- Jahren sah sich das Königreich einer Anschlagsserie durch die nordirische IRA ausgesetzt. Nach dem 11. September 2001 kamen das Terrornetzwerk al-Qaida und nun der IS dazu. Premierministerin Theresa May unterstrich dann auch den britischen Widerstandsgeist. Man habe Terrorismus jahrelang ausgehalten, man werde sich niemals davon unterkriegen lassen. Diese Resolutheit kommt an. Die Briten dürften wie immer auf den Terror antworten: Sich von ihm einschüchtern zu lassen, hieße, ihn siegen zu lassen.