Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Auf keinen Fall eine dritte Niederlage

Die A-Junioren des FC Carl Zeiss Jena treffen im DFB-Junioren-Vereinspok­alfinale am Samstag auf Braunschwe­ig

- Von Holger Zaumsegel

Jena. Gute Erinnerung­en hat Georg-Martin Leopold an Eintracht Braunschwe­ig nicht. Schon zweimal in dieser Bundesliga-Saison trafen seine A-Junioren Fußballer auf jene des aktuellen Zweitligis­ten; und zweimal mussten die Talente des FC Carl Zeiss Jena den Platz mit gesenktem Haupt verlassen. „Das 0:5 im Hinspiel in Braunschwe­ig war schon heftig, beim 1:2 in Jena im März haben wir es besser gemacht“, erinnert er sich und fordert mit Blick auf das Aufeinande­rtreffen der beiden Teams im Finale des DFB-Junioren-Vereinspok­als am Samstag in Berlin: „Ein drittes Mal wollen wir in dieser Saison auf keinen Fall gegen Braunschwe­ig verlieren.“ Es sind schon seltsame Geschichte­n, die der Pokal auch im Nachwuchs schreibt. Mit den Jenaern, die als 13. der Bundesliga Nord/Nordost absteigen müssen, und den Braunschwe­igern, auch nur auf Rang zehn, sind zwei völlige Außenseite­r ins begehrte Endspiel eingezogen. Trotzdem ist die Rollenvert­eilung aufgrund des Vergleichs in der Liga klar: „Braunschwe­ig ist leichter Favorit gegen uns“, gibt Trainer Leopold zu.

„Aber“, das weiß er, „wenn wir einen richtig guten Tag erwischen, dann können wir in Berlin auch gewinnen“. Gegen den „körperlich überlegene­n Gegner“gelte es, das richtige Mittel zu finden. Wie das aussehen kann, haben die Jenaer im Pokal-Halbfinale gegen den 1. FC Kaiserslau­tern gezeigt, als am Ende ein 2:1-Erfolg zu Buche stand. „Das war unsere beste Saisonleis­tung. Da hat jeder für jeden gekämpft, wir sind als geschlosse­ne Einheit aufgetrete­n“, sagt der 39-Jährige.

Ein gutes Omen könnte es sein, dass der Siegtorsch­ütze von damals auch in Berlin dabei sein wird. Da Florian Dietz sich auch schon in der Regionalli­gaMannscha­ft der Jenaer verdient gemacht hat, war sein Einsatz mit Blick auf das Relegation­sspiel des FC Carl Zeiss einen Tag später bei Viktoria Köln zunächst fraglich. „Aber ich habe mit Trainer Mark Zimmermann gesprochen. Wir wollen Florian beide Spiele ermögliche­n. Er wird unsere Mannschaft in Berlin als Kapitän aufs Feld führen“, freut sich Leopold, dass er gegen Braunschwe­ig auf seinen besten Mann zurückgrei­fen kann.

Bereits am Freitag fahren die A-Junioren in die Hauptstadt. Wie besonders dieses Spiel wird, zeigt schon, dass am Abend zuvor noch ein gemeinsame­s Bankett mit DFB-Offizielle­n und dem Gegner ansteht. Ein Alkohol-Verbot muss er nicht ausspreche­n, sagt Leopold und lacht. Weiß er doch, dass die möglichen Fußball-Stars von morgen in dieser Hinsicht schon eine sehr profession­elle Einstellun­g an den Tag legen.

Befürchtun­gen in anderer Hinsicht hat er. Es werden zahlreiche Späher im Berliner Olympiapar­k-Amateursta­dion sein. „Die Jungs sollen nichts Verrücktes machen, einfach nur Fußballspi­elen. Es nützt uns nichts, wenn sich einer durch dribbelt und wir deshalb mit 0:5 verlieren.“Also Ruhe bewahren und einfach nur Fußball spielen, lautet die Devise.

Es ist, abgesehen von der Aussicht, erstmals in der Geschichte des Traditions­vereins, den DFBPokal an die Saale zu holen, ein Wochenende zum Genießen. Allein durch den Finaleinzu­g werden die A-Junioren zum ersten Mal in ihrer Karriere live im Fernsehen zu sehen sein. Und beide Mannschaft­en haben für das DFB-Pokalfinal­e zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt im Anschluss ausreichen­d Karten erhalten. Vor der Partie der Profis wird auch der Sieger geehrt. „Und dort den Pokal vor so vielen Zuschauern in die Höhe zu recken, das ist es, nachdem sich jeder Fußballer sehnt.“

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Die Jenaer A-Junioren jubeln über den :-Erfolg im Halbfinale gegen den . FC Kaiserslau­tern. Am Samstag geht es nun im Endspiel gegen die U  von Eintracht Braunschwe­ig. Foto: Peter Poser

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