Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Vom Erfurter Kreuz aus gehen Waren in die ganze Welt Von Britt Mandler
Grundsteinlegung für neuen Logistikpark. Im Dezember soll die Übergabe erfolgen
KNV Logistik erweitert die Kapazitäten mit einem zusätzlichen Lager am „Erfurter Kreuz“, in 20 Kilometer Entfernung vom Logistikzentrum in der Landeshauptstadt. Dort entsteht ein hochmoderner Internationaler Logistikpark (ILP), entwickelt von der OFB Projektentwicklung GmbH. Gestern wurde offiziell der Grundstein gelegt. Gebaut wird schon seit dem Frühjahr.
Viel Zeit, die kleine Festgesellschaft anzuschauen, haben die Arbeiter nicht. Sie wissen, dass ihr Zeitplan eng gestrickt ist. Bereits im Dezember soll der neue Internationale Logistikpark übergeben werden.
Die Hallen müssen schon etliche Wochen vorher fertig sein. Denn der größte Mieter, KNV, will im Dezember die Arbeit aufnehmen. Zuvor müssen aber noch verschiedene Regalsysteme installiert werden.
Bang ist Klaus Kirchberger, dem Geschäftsführer der OFB Projektentwicklung GmbH, angesichts der kurzen Bauzeit nicht. Sein Unternehmen ist spezialisiert darauf, Gewerbeobjekte jeder Größenordnung zu planen und zu bauen. Sie werden in der Regel vermietet – so wie auch der Logistikpark am Lützer Feld.
KNV wird der größte Mieter sein. Das Unternehmen liefert binnen 24 Stunden Bücher an den Großhandel aus. In Mittelhausen steht bereits seit drei Jahren ein großes Lager. Schon bei dessen Übergabe war klar, dass KNV irgendwo in der Nähe ein Reservelager benötigt. Hier liegen Bücher, die der Handel nicht allzu häufig abfordert, die aber dennoch binnen kurzer Zeit in den Läden erwartet werden. Bislang werden sie im Schwarzwald abgeholt, weshalb sich die 24-Stunden-Frist nicht immer halten lasse, beschreibt Frank Hinz von KNV das Dilemma. Das neue, 43 000 Quadratmeter große Lager am Erfurter Kreuz sei daher eine Ergänzung zum bisherigen Logistikkonzept. Bis zu 90 000 Paletten und 50 000 Wannenbehälter haben dort Platz.
Auch Michael Queiser vom Bauunternehmen Bögl hat viele Zahlen parat: 90 000 Kubikmeter Erde wurden bisher bewegt. Derzeit werden zwei Hallen mit je 20 000 Quadratmetern Fläche gebaut. 1170 Fertigteile sind dazu nötig, 44 000 Quadratmeter Dachfläche entstehen, da auch eine Lieferzone gebaut wird. Die Fassade umfasst 16 300 Quadratmeter. Und das ist erst der erste Bauabschnitt, denn interessierte Unternehmen können weitere 22 000 Quadratmeter Lagerfläche anmieten.
Ein Lob sprach Kirchberger dem Landratamt des Ilmkreises, der Stadt Arnstadt und dem Amt Wachsenburg aus. Denn der Bauantrag wurde in einer Geschwindigkeit bearbeitet und genehmigt, die der Projektentwickler noch nie erlebt hat.