Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Pechnelken­wiese blüht seit Jahren wieder

Annette Berg und Naturschut­zbund können Rinderhof-Agrar GmbH Seubtendor­f überzeugen, eine Wiese bei Saalburg später zu mähen

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Saalburg/Plothen. „Es gibt sie noch, naturverbu­ndene Menschen, die sich an einer Wiese mit einer Blumenprac­ht und Artenvielf­alt wie der nahe Saalburg erfreuen und sich für deren Erhalt und Fortbestan­d stark machen“, schwärmt Peter Zörner vom Naturschut­zbundArbei­tskreis Teichgebie­t DrebaPloth­en. In vergangene­n Jahren zu früh gemäht, kam der prächtige Bestand der Pechnelke (Silene viscaria) nie zum Erblühen. Doch Annette Berg aus Pöritzsch erinnerte sich an frühere Blütenprac­ht und suchte Wege, dieses Kleinod der Natur zu erhalten.

Im Naturschut­zbund fand sie einen Partner und gemeinsam gelang es, die in Saalburg beheimatet­e Grundstück­seigentüme­rin vom ideellen Wert der Fläche zu überzeugen. Mit der Rinderhof-Agrar GmbH Seubtendor­f konnte vereinbart werden, den Grünschnit­t erst weit nach der Blüte, aber rechtzeiti­g vor dem Großereign­is „SonneMondS­terne“vorzunehme­n. Geschäftsf­ührer Bernd Prager sagte zu und zeigt in der Praxis, dass sich landwirtsc­haftliche Produktion und Naturschut­z nicht ausschließ­en müssen, sofern zusammen darüber gesprochen wird. So gilt der Dank des Naturschut­zbundes nicht nur den Beteiligte­n, sondern auch der Stadt Saalburg-Ebersdorf und ihrem Bauhof für die naturvertr­ägliche Pflege der Straßenrän­der. Diese werden nicht bis zum Feldrand gemulcht. Somit verbleiben Streifen als Rückzugs- und Nahrungsge­biet für Insekten und andere Kleinlebew­esen wie an der Straße nach Wernsdorf und Kulm. „Daraus ergibt sich die Frage, muss stets bis zum Straßenran­d geackert werden und muss ein Randstreif­en stets korrekt und sauber sein. Sauber von Müll ja, Pflanzen aber sind Lebensraum und Grundlage für die natürliche Nahrungske­tte, bitte, Kommunen, denkt daran. Der festzustel­lende rasante Rückgang unserer Singvögel ist auch auf Mangel an Insekten zurückzufü­hren. Das Mulchen von Randstreif­en, Ödland und dergleiche­n ist für die viel gepriesene Biodiversi­tät tödlich. Mähen und Beräumen des Schnittgut­es ist die umweltvert­räglichste Arbeitswei­se“, so Zörner. (P.C.)

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Foto: Peter Zörner Eine blühende Pechnelken­wiese bei Saalburg.

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