Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Hunde oft schneller als ihre Besitzer
Hundesportvereins Schleiz feiert -jähriges Bestehen mit öffentlichem Hundewettrennen und einer Schauübung
Schleiz. Auf dem Übungsplatz des Hundesportvereins Schleiz am Pulverturm herrschte reges Treiben. Aktive Frauen und Männer des Vereins bereiteten das Jubiläumsfest „50 Jahre Hundesport“in Schleiz vor.
Für geplante Hundevorführungen wurde alles Nötige aufgebaut, es gab ein Festzelt, selbstgebackenes Süßes musste angerichtet, Siegerpreise sortiert, die Tonanlage aufgebaut und der Rost angeschürt werden.
Als kurz nach dem Mittag die ersten Gäste kamen, waren etwa 15 Hunde noch freilaufend auf dem Platz unterwegs. Sie bewiesen, dass Hunde der verschiedensten Rassen und Menschen aller Altersklassen in friedlicher Koexistenz miteinander Spaß haben können. Willig ließen sich die Vierbeiner zu Beginn des Festes wieder an die Leine nehmen.
Vorstandsvorsitzende Regina Krispin bedankte sich bei ihren Vereinsmitgliedern, die alle ehrenamtlich stets zur Stelle sind und den normalen Übungsbetrieb, jeweils Samstag ab 13 Uhr aufrecht erhalten. 51 Mitglieder hat der Verein zurzeit. „Ich freu mich darüber, dass Sie hier so ein wunderbares Gelände haben“, sagte Landrat Thomas Fügmann (CDU). Er überreichte eine Spende von 100 Euro, die gern angenommen wurde, da das Dach des kleinen Vereinsheimes erneuert werden muss. Der Schleizer Vizebürgermeister Joachim Gensior (SPD) überbrachte die Grüße des Bürgermeisters und hatte einen Gutschein vom Baumarkt über 50 Euro dabei. Auch Ralf Marcinczak, Vorsitzender des Vereins „Hovawart Ostthüringen“überreichte ein Geschenk und lobte den Übungsplatz, den sein Verein öfters nutzen kann.
Das Programm begann mit einem Hundewettrennen über die Platzlänge. Den Sieg errang „Poldi“ein kleiner Mischling von Claudia Heimlich. Zum Glück waren alle Wettkämpfe nicht bierernst. Es gab viel Spaß dabei. Beim Hindernislauf über den Parcours waren die Hunde oft schneller, als ihre Besitzer. Hier siegte knapp „Balu“von Tina Fickelscheer. Kleine Preise wurden auf den ersten Plätzen vergeben. Viel Anklang fand die Schauübung unter der Leitung von Trainer Dieter Weiß, an der 25 Hundebesitzer mit ihren Gefährten teilnahmen. Dabei ging es um v Übungen bei denen Gehorsam demonstriert wurde. Kein einziger Vierbeiner scherte aus oder fing mit einem anderen Streit an. Viele Gäste staunten, was man mit regelmäßiger Übung erreichen kann.
Die Bedeutung, welche Hunde für Menschen haben, machte Dietmar Hausold aus Zeulenroda am Rande der Feierlichkeiten klar. Er nimmt mit seinem jungen Dobermann „Ivo von
Hohenzollern“am Vereinsleben teil. Ende voriger Woche war er in Tiefenort an der Werra. Im dortigen Verein erfuhr er, dass „Baghira“, die zweijährige Dobermannhündin von Isabell Schmidt, ein dreijähriges Mädchen aus der kräftig strömenden Werra gerettet hatte. Die Besitzerin der Hündin war mit ihrer zehn Monate alten Tochter am Ufer des Flusses und staunte, als der Hund plötzlich ins Wasser stürzte und das kleine Mädchen ans Ufer zog. Dabei habe Baghira keinerlei Ausbildung in dieser Richtung. Man vermutet, sie habe aufgrund des kleinen Familienmitgliedes sozial für das andere Kind gehandelt. „Die Geschichte ging und geht noch durch verschiedene Zeitungen und Fernsehsender“, sagte Dietmar Hausold.
Die Besucher staunten alle über den Platz mit gepflegten Rasen – ein Kleinod, abgeschlossen durch gleichmäßig gewachsene Nadelbäume, die Geborgenheit vermitteln. Das war nicht immer so. Vor 50 Jahren betrieb Horst Wolf aus Oberböhmsdorf mit einigen Hundefreunden auf dem damaligen Platz am Schießhaus Hundsport. Später bot die Stadt das Grundstück am Pulverturm an. Das war damals uneben, eine Halde am Hang, auf den jede Menge Abfall lagerte. Viel Arbeit war nötig, um daraus einen passablen Platz zu machen.
Kleiner Mischling „Poldi“läuft allen davon
„Ich freu mich darüber, dass Sie hier so ein wunderbares Gelände haben.“Landrat Thomas Fügmann