Ostthüringer Zeitung (Schleiz)
Rendezvous per Kamera mit Isegrim
Die Jenaer Fotografin Bianka Werchan stellt ihre Wolfsbilder bei „Sobaexa Coworking“aus
Jena. Von den Geschichten rund um den bösen Wolf hält Bianka Werchan ohnehin nicht viel. Die Jenaer Fotografin, die auch die Fotoschule Jena betreibt, hatte sich einmal etwas näher mit Isegrim und Co. eingelassen und mit ihrer Canon-Kamera die Wolfsparks Schloss Tambach bei Coburg sowie im Wolf Science Center in Ernstbrunn bei Wien besucht.
Sie leitete dort Fotokurse für interessierte Hobbyfotografen. Mit den Fotofans ging sie durch die Parks und suchte lohnende Fotomotive, die man dank Zeit und Ausdauer auch gefunden hat. Der Jenaerin wurde außerdem die Gelegenheit geboten, sich den pelzigen Gesellen noch ein wenig mehr anzunähern. Man öffnete ihr einige Türen, damit sie aus naher Perspektive den Wölfen begegnen konnte. So sei manch ungewöhnliches Foto entstanden, erzählt sie, wie etwa das Bild mit der Pfote, die ein Wolf Bianka Werchan scheinbar vertrauensvoll in die Hand legt. Oder gar das Bild mit einem Wolfskuss.
Einige dieser Fotos sind nun bei „Sobaexa Coworking“am Carl-Zeiß-Platz 3 (neben Hotel Esplanade) im Rahmen einer kleinen Ausstellung zu sehen. Zwischen dort angesiedelten Unternehmen wie Heilpraxis, Massagen, Baufinanzierung und mehr kann man sich nun in aller Ruhe anschauen, wie Shima, Tata, Yukon, Amarok und all die anderen Vierbeiner im Wolfspelz so leben und wie sie sich der Kamera und vor allem gegenüber der Fotografin präsentiert haben.
Ja, sie habe die meisten Wölfe der beiden Parks mit Namen kennengelernt und sich im Laufe zahlreicher Begegnungen mit ihnen zum Teil auch anfreunden können. Natürlich gebe es misstrauische und aggressive Tiere, aber auch sehr aufgeschlossene Wölfe. Keiner sei wie der andere. Das sei wohl dann doch fast ein bisschen so wie bei den Menschen. „Freilich war mir bei den ersten Malen schon etwas mulmig zumute. Das sind ja auch sehr starke imposante Tiere. Wenn sie einem plötzlich ganz nah gegenüberstehen, bekommt man schon Respekt“, sagt Bianka Werchan. Der Wolf ist ja auch ein richtiges „Krafttier“, dem in anderen Kulturen durchaus nicht das Böse angehängt, sondern das auch als verehrungswürdiges Tier sehr positiv gesehen werde. Bei den Indianern zum Beispiel werde der Wolf als erfahrenes und weises Wesen hoch eingeschätzt.