Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

CDU-Vorsitz: Thüringer Delegierte tendieren zu Kramp-Karrenbaue­r

Keine offizielle­n Wahlaussag­en für Merz. Bundestags­abgeordnet­er Hauptmann will sich erst nach Vorstellun­gsreden der drei Kandidaten entscheide­n

- Von Martin Debes

Erfurt/Jena. Vor der für heute geplanten Wahl der oder des neuen Vorsitzend­en der CDU haben mehrere Delegierte aus Thüringen erklärt, für Annegret Kramp-Karrenbaue­r stimmen zu wollen. „Ich halte sie für die geeignete Frau, um die Partei in der Mitte der Gesellscha­ft zu verankern“, sagte CDU-Landesvize Mario Voigt der OTZ. Dort liege die Zukunft der Volksparte­i. Zuvor hatte sich bereits ExMinister­präsident Bernhard Vogel für Kramp-Karrenbaue­r ausgesproc­hen. Sie habe gezeigt, dass sie Wahlen gewinnen könne. Außerdem sei von ihr die wichtige Debatte über ein Grundsatzp­rogramm angestoßen worden.

Auch Junge-Union-Chef Stefan Gruhner sagte, er tendiere zu Kramp-Karrenbaue­r. Allerdings halte er sich noch offen, für Gesundheit­sminister Jens Spahn zu stimmen. Nicht wählbar sei für ihn der frühere Bundestags­fraktionsc­hef Friedrich Merz. Er glaube nicht, dass man mit ihm Wahlen gewinnen werden, sagte er.

Der frühere Bildungsmi­nister Jens Goebel schloss ebenso aus, Merz zu wählen. „Er steht nicht für einen Neubeginn in der Partei“, sagte er. „Ich schwanke noch zwischen Kramp-Karrenbaue­r und Spahn.“

Auf Merz legte sich niemand öffentlich fest. Allerdings wollte sich die Mehrheit der 24 Delegierte­n, darunter auch Landesund Fraktionsc­hef Mike Mohring, Mario Voigt hält Annegret Kramp-Karrenbaue­r für geeignet. Archiv-Foto: T. Zippel Auch JU-Chef Stefan Gruhner tendiert zu Kramp-Karrenbaue­r.

Archiv-Foto: Peter Michaelis nicht zum Wahlverhal­ten äußern. Die meisten verwiesen darauf, dass es sich um eine geheime Abstimmung handele. Intern sollen aber nach OTZ-Informatio­nen mehrere Delegierte eine Präferenz für Kramp-Karrenbaue­r erkennen lassen haben.

„Wir haben drei tolle Kandidaten“, sagte der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Mark Hauptmann. Er werde sich erst nach den Vorstellun­gsreden der drei entscheide­n. Nach Informatio­nen hat Spahn mehrere Delegierte angerufen und für sich geworben. Merz und KrampKarre­nbauer wurden mehr über Dritte tätig.

Allerdings ist der Einfluss der Thüringer bei insgesamt gut 1000 Delegierte­n eher gering. Umso bemerkensw­erter ist, dass Mohring gut Chancen hat, in das 15-köpfige Präsidium der CDU gewählt zu werden. Die frühere Wissenscha­ftsministe­rin und Landtagspr­äsidentin Dagmar Schipanski kandidiert zudem erneut für den Bundesvors­tand.

Die drei Kandidaten hatten sich auch in Thüringen auf einer Regionalko­nferenz im Wartburgkr­eis vorgestell­t.

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