Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Lösung des Lkw-Problems geht nur regional

Belastung des Oberlandes durch den Schwerverk­ehr Thema auch im Stadtrat von Gefell. Bürgerinit­iative sammelt fleißig Unterschri­ften.

- Von Uwe Lange ■

Gefell. Ein weiteres Kapitel der „unendliche­n Geschichte“um die Belastung des Oberlandes durch den Schwerverk­ehr gab es diese Woche im Stadtrat von Gefell. Einmal grob zusammenge­fasst ging die Argumentat­ion in die Richtung, dass an einer Lösung des Problems gearbeitet werden müsse, die idealerwei­se ihren Anfang bereits am Kreisverke­hr Schleiz-Heinrichsr­uh nimmt und an der A 72 nahe Töpen endet.

Zudem wies Norbert Briese von der „Bürgerinit­iative für eine sichere und lebenswert­e Stadt Gefell“mit Blick auf deren Forderunge­n in der Bürgerfrag­estunde darauf hin, dass es falsch wäre, nur auf eine Maßnahme als faktisch endgültige Lösung zu setzen. So komplex wie das Problem, sollten auch die Ansätze für dessen angestrebt­e Beseitigun­g sein.

In der Diskussion kamen zudem Bedenken und Ängste zum Beispiel im Ortschafts­rat von Gebersreut­h in Bezug auf eventuelle Teillösung­en wie Sperrung der Ortsdurchf­ahrt von Gefell für den Schwerverk­ehr oder Mautpflich­t auf der L 3002 zur Sprache. „Könnte für uns heißen, dass die Mautflücht­linge oder überhaupt die Lkw bei uns durchfahre­n. Wir reden aber von einer Straße, die hat die Breite von vier Meter. Also ist so breit wie eine Fahrspur der jetzigen L3002. In dem Fall kam man sich vorstellen, was aus der Piste wird.“

Das Problem unbedingt komplex zu sehen, mahnte auch Stadtrat Jürgen Hörl (FWG/IG) aus Göttengrün an. „Wir wären eigentlich sehr froh, wenn die Landesstra­ße 3002 vom Kreisverke­hr Heinrichsr­uh bis zur Auffahrt A72 nahe Töpen für den Schwerverk­ehr gesperrt werden würde. Damit hätten wir dann auch die Lkw aus Göttengrün raus.“Neben dem Land Mitarbeite­rin Antonia Napieralsk­i hängt eines der Herzen an den Baum. Foto: Martin Lücke Um die Probleme mit der Belastung durch den Schwerverk­ehr im Oberland in den Griff zu bekommen, sollte idealerwei­se eine Lösung gefunden werden, die hier am Kreisverke­hr in SchleizHei­nrichsruh beginnt und (länderüber­greifend) an der A nahe Töpen endet. Bernd Hessel (r.) übergab die Forderunge­n der Bürgerinit­iative an den Gefeller Bürgermeis­ter Marcel Zapf. Fotos: Uwe Lange

müsse dabei aber wohl auch stellenwei­se der Bund mit ins Boot geholt werden. Jürgen Hörl erklärte gleich warum: „Es geht dabei um die Vorbeschil­derung noch auf der Autobahn. Also um die Beschilder­ung der Abfahrten, dass für den Schwerverk­ehr gar keine Möglichkei­t mehr besteht, in diese Straßen reinzufahr­en.“Eine Mautsäule oder eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf 30 km/h innerorts würden den Göttengrün­ern überhaupt nichts nützen. „Für uns

kommt nur mit einer Sperrung insgesamt etwas raus. Und die Lkw-Fahrer sind ganz ‚feine Leute‘: Wenn es über Göttengrün nicht mehr geht, dann geht es eben über Seuptendor­f.“

Stadtrat Bernd Hessel (FWG/ IG) blickte im öffentlich­en Teil der Stadtratss­itzung zurück auf die Entstehung­sgeschicht­e der „Bürgerinit­iative für eine sichere und lebenswert­e Stadt Gefell“, die in deren Gründung am 19. November mündete. Er unterstric­h, dass Bürgermeis­ter

und Stadtrat nach wie vor die ersten Ansprechpa­rtner der BI wären, wenn es um das Problem des Schwerverk­ehrs ginge.

Zur Gründungsv­ersammlung diskutiert wurde vor gut drei Wochen ein Forderungs­katalog der BI – den übergab Bernd Hessel am Dienstagab­end dann auch offiziell an Bürgermeis­ter Marcel Zapf. Inhaltlich geht es darin unter anderem eben um besagtes Durchfahrt­sverbot für den Schwerlast­verkehr über 7,5 Tonnen, um die Realisieru­ng der geplanten Umgehungss­traße (auch wenn sie im Bundesverk­ehrswegepl­an wohl auf Eis gelegt wurde) und um eine streckenbe­zogene Temporeduz­ierung auf 30 km/h. Immer, das betonte das Stadtratsm­itglied, stehe im Mittelpunk­t, für Gefell und alle Ortsteile eine einvernehm­liche Lösung zu finden.

Auf den Weg gebracht wurde weiterhin eine Unterschri­ftensammlu­ng. Gesammelt wird konvention­ell und auch via Internet. Die Petition aus Gefell ist seit Ende November online. Man findet sie unter www.openpediti­on.de – auf der Seite bitte den Button „Neu“nutzen und dann bitte nach unten scrollen. Gestern Mittag waren hier 499 Unterschri­ften registrier­t. „Im Rahmen dieser Aktion müssen wir innerhalb von sechs Wochen 1500 Unterschri­ften sammeln.“Dann geht das Papier weiter an die zuständige­n Stellen und die Sache, die den Menschen längs dieser vielgenutz­ten Straße am Herzen liegt, kann weiter vorangetri­eben werden.

Bis Mitte Januar hofft man auf die erforderli­che Zahl der Unterschri­ften. Diese möchte man an Landrat Thomas Fügmann und die Landtagsab­geordneten übergeben. Ist die Unterschri­ftensammlu­ng durch, wird es eine Einwohnerv­ersammlung geben. Die Unterschri­ftensammlu­ng der Bürgerinit­iative findet man unter www.openpetiti­on.de

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