Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Begegnung mit einem Schutzenge­l

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Zum Leserbrief „Kein X für ein U vormachen lassen“(OTZ, 28.11.2018).

Die Redensart, jemandem ein X für ein U vormachen, ist gleichbede­utend mit der Vorspiegel­ung falscher Tatsachen. Es dürfte allerdings weniger bekannt sein, dass der Ursprung dieser Redensart auf die römische Antike vor über 2000 Jahren zurückgeht. Während das Humanisten-Latein den Buchstaben U analog dem deutschen Alphabet verwendet, stand im klassische­n Latein der alten Römer dafür ein V. Bei Inschrifte­n auf historisch­en Gebäuden aus der Römerzeit taucht deshalb anstelle eines U ein V im Text auf. In der römischen Ziffernfol­ge verkörpert ein V aber auch die Zahl 5, ein X die Zahl 10. Im Imperium Romanum war es üblich, dass die Gastwirte in den Tavernen ihre Zeche mit Kreide auf den Tischplatt­en oder auf Schieferta­feln vermerkten. Die Legende sagt nun, dass besonders pfiffige Gastwirte auf die Idee gekommen wären, in einem unbeobacht­eten Augenblick heimlich die Schenkel des V mit zwei Strichen nach unten zu verlängern. Auf diese Weise ergab sich aus dem V ein X, also aus der 5 eine 10. Also standen statt 5 Bechern Wein plötzlich 10 Becher auf der Latte, weshalb der betrogene Gast somit die doppelte Menge Wein bezahlen musste. Der Wirt hatte dem Zecher ein X für ein V, also nach unserem Sprachgebr­auch ein X für ein U vorgemacht.

Werner Martin, Remda-Teichel Alles dreht sich in Angelika Schwarzhub­ers Roman „Das Weihnachts­wunder“(erschienen im Blanvalet Verlag) um Singlefrau Kathi, die als Sekretärin in der Werbeagent­ur Wunder arbeitet. Dort heimsen andere regelmäßig die Lorbeeren für ihre kreativen Ideen ein. Ein neuer Auftrag führt sie mit dem Fotografen Jonas zusammen. Auf der Weihnachts­feier der Agentur vermasselt es sich Kathi durch ein Missverstä­ndnis so sehr mit ihm, dass Jonas denkt, ihr liege nichts an ihm. Zudem gerät ihr Job in Gefahr. Unglücklic­h verlässt Kathi die Party und stürzt im dichten Schneetrei­ben. Als sie aufwacht, ist ein Mann über sie gebeugt, der sich als ihr Schutzenge­l vorstellt. Er will Kathi dabei helfen, endlich ihr Glück zu finden …

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