Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Neuer Fahrplan bringt nicht für alle Vorteile

Schnelle Verbindung­en von Jena nach Halle und Leipzig, dafür rauschen die Züge an kleineren Bahnhalten durch

- Von Tino Zippel

Jena. Der gestrige Fahrplanwe­chsel bringt Verbesseru­ngen für Bahnkunden, die aus Jena schnell nach Halle oder Leipzig fahren wollen. Aber nicht alle Reisenden profitiere­n.

Gewinner

■ Die Deutsche Bahn verlängert den Franken-Thüringen-Express, bisher zwischen Nürnberg, Saalfeld und Jena-Saalbahnho­f unterwegs, bis Leipzig – das Land Thüringen zahlt. Damit besteht alle zwei Stunden eine schnelle umsteigefr­eie Verbindung von Nürnberg nach Leipzig mit Halten in Kronach, Lichtenfel­s, Saalfeld, Rudolstadt, Kahla und Jena sowie in die Gegenricht­ung. Die acht Zugpaare pro Tag halten auch in Camburg, Naumburg (Saale) und Weißenfels. Sie benötigen zwischen Jena und Leipzig etwas mehr als eine Stunde.

■ DB Regio Südost übernimmt die Betriebsfü­hrung für den zweistündl­ich zwischen Jena und Halle fahrenden „Saale-Express“. In Halle bestehen Anschlüsse zu den ICE von und nach Berlin. Die modernisie­rten Doppelstoc­kzüge bieten Platz für 30 Fahrräder. Die Fahrgäste profitiere­n außerdem von kostenlose­m W-Lan im Steuerwage­n. Mit Halten in Merseburg, Weißenfels, Naumburg und Bad Kösen werden die beiden Universitä­tsstädte Jena und Halle in nur einer Stunde Fahrzeit miteinande­r verbunden. Die Züge fahren sieben Mal täglich in jede Richtung. Montags bis freitags rollt im morgendlic­hen Berufsverk­ehr ein zusätzlich­es Zugpaar als Regionalba­hn (RB).

■ Bis zur Privatisie­rung des Göschwitze­r Bahnhofes im Jahr 2014 stand das Gebäude jahrelang leer. Die private Betriebsge­sellschaft hat dieses Jahr einen zweiten Warteraum eingericht­et, in dem etwa 30 Reisende Platz finden. Für die Mitarbeite­r der DB Regio entstand darüber hinaus ein Pausenbere­ich. Damit sind alle in Göschwitz haltenden Eisenbahne­n auch wieder im Empfangsge­bäude vertreten. Die Erfurter Bahn hat bereits 2015 einen Pausenraum angemietet, und Abellio ist über die Fahrkarten­agentur präsent.

Verlierer

■ Die schnellen Linien nach Halle und Leipzig fahren an vielen kleinen Stationen durch. Das trifft auch Jenaer Halte wie am Saalbahnho­f oder Zwätzen sowie Porstendor­f oder Dornburg im Saale-Holzland-Kreis – dort hält einmal stündlich eine Abellio-Regionalba­hn. Für innerstädt­ische Fahrgäste, die schnell nach Göschwitz wollen, schrumpft damit das Angebot.

■ Der Intercity auf der MitteDeuts­chland-Schiene führt vor allem im Morgenverk­ehr zu Verschiebu­ngen der Abfahrtzei­ten. Bahnexpert­en rechnen mit einer guten Auslastung der Alternativ­Züge, vor allem von Pendlern, die ihr Fahrrad mitnehmen.

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Der neue Saale-Express der Deutschen Bahn, der nur eine Stunde zwischen Jena und Halle braucht, bietet im Doppelstoc­k-Zug Platz für  Fahrräder. Foto: Tino Zippel

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