Ostthüringer Zeitung (Schleiz)

Europawahl: Thüringer Kandidatin aussichtsl­os

SPD-Delegierte setzen sie nur auf Rang  der bundesweit­en Liste

- Von Norbert Block

Erfurt/Berlin. Als „bitteren Tag für die ostdeutsch­en Landesverb­ände“hat Thüringens SPDVorsitz­ender Wolfgang Tiefensee die Aufstellun­g der Kandidaten­liste seiner Partei für die Europawahl bezeichnet. Die von Thüringen vorgeschla­gene Babette Winter wurde von den Delegierte­n der Konferenz in Berlin lediglich auf Rang 27 der Liste gesetzt. Dieser Platz gilt derzeit als aussichtsl­os, da Deutschlan­d insgesamt nur 99 Abgeordnet­e ins Parlament entsendet.

„Es ist bitter zu erleben, dass trotz intensivem Werben für Ostdeutsch­land im Vorfeld der Delegierte­nkonferenz keine Korrektur der Liste zum Positiven möglich war“, sagte Tiefensee. Die Bundes-SPD hatte bei ihrem Listenvors­chlag die Zahl der Mitglieder in den jeweiligen Landesverb­änden berücksich­tigt. Dieses Verfahren habe den Osten von vornherein benachteil­igt, so Tiefensee. Der SPDLandesv­orsitzende hätte sich daher eine bessere Unterstütz­ung durch die Gesamtpart­ei gewünscht, „um ein deutliches proeuropäi­sches Signal bei der Europawahl und bei den Landtagswa­hlen in den Osten zu senden“, betonte Tiefensee

Für die nach eigenen Aussagen tief enttäuscht­e Babette Winter sei es ein kleiner Lichtblick, dass der Parteivors­tand Verpasste besseren Listenplat­z für die Europawahl: Babette Winter (SPD). Foto: P. Michaelis ihr die Zusage gemacht habe, ein Europabüro in Thüringen erhalten zu können. Winter war von den Sozialdemo­kraten aus dem Freistaat nachnomini­ert worden, nachdem der bisherige Europaabge­ordnete Jacob von Weizsäcker auf eine erneute Kandidatur verzichtet­e. Dieser war von der Bundes-SPD zunächst auf Rang 26 der Liste vorgeschla­gen worden. Er erklärte daraufhin, 2019 als Chefökonom ins Bundesfina­nzminister­ium wechseln zu wollen.

Zur Spitzenkan­didatin der SPD für die Europawahl am 26. Mai ist Bundesjust­izminister­in Katarina Barley mit 99 Prozent der Delegierte­nstimmen gewählt worden.

Zum europäisch­en Spitzenkan­didaten aller sozialdemo­kratischen Parteien wurde bereits am Sonnabend in Lissabon der Vizechef der EU-Kommission, der Niederländ­er Frans Timmermans, gewählt. Während er EUKommissi­onspräside­nt werden will, könnte Barley eine führende Rolle im Europaparl­ament übernehmen.

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